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Füllfederhalter

Meine Lieben,

es ist der fünfte Januar 2025, 14.30 Uhr, ich sitze am Esstisch. Die Sonne scheint, wärmt mich von rechts, der Schnee von heute Nacht ist abgetaut.

Ich höre Rubinstein, Chopin, Klavierkonzert Nr.2
Es trägt mich!

Neben mir eine Teekanne mit Hojicha, warm.

Die Sägezahnuhr an der Wand tickt die Zeit hinweg.
Ich habe mir eines der Bücher, die ich zu Weihnachten bekommen habe, zurechtgelegt.

Nach 14 Tagen mit Kindern, Enkeln, Familie, alleine! Das „endlich“ habt ihr euch jetzt gedacht!

Ich auch ein kleines bißchen, obwohl es eine gute Zeit war; so wie alle Zeiten irgendwie gut sind. Vor allem auch die, in denen man seinen Gedanken nachhängen darf.

Ich habe diesen ersten Teil der Sonntagsgedanken übrigens in Wangen geschrieben und zwar mit Füller in mein gelbes Buch.

Dieses gelbe Buch habe ich am 1. Februar 2014 von meinem Sohn bekommen, ab und zu benutze ich es als Tagebuch, aber es ist eigentlich eher ein Gefühle- Gedankenbuch.
Unregelmäßig schreibe ich mein Innerstes nieder, man versteht die Welt danach wieder besser, man hat sie sich zurechtgerückt.

Übrigens schreibe ich in dieses Büchlein nur mit Füller.

Ich liebe es mit Füllfederhalter (so heißt das korrekt) zu schreiben. Manchmal muß man etwas nachhelfen, wenn er einen Strich oder eine Rundung auslassen will, es liegt aber nicht an ihm, nur an mir, wahrscheinlich habe ich ihn in diesem Augenblick nicht richtig in den Fingern gehalten.

Alles hat man selbst in der Hand, man vergißt es manchmal, läßt sich bestimmen aber man kann immer „nein“ sagen, so wie man auch immer „ja“ sagen kann.

Vor allem aber soll man aber nicht andere in eine „Schublade“ stecken.
Der ist egozentrisch, sie hat keine Empathie usw….
Egal, wie sich das Menschlein auch ändert, oft kommt es aus dieser Schublade nicht mehr heraus; es kann dann tun und lassen was es will.
Für den „Schubladenbewohner ist es dann ab einem gewissen Zeitpunkt besser keine Energie mehr zu verschwenden, um das Unmögliche zu versuchen. Es ist besser, sich einfach damit abzufinden.
Haken dran!

Wunderbar, wenn die Tinte so gekonnt und anmutig aufs Papier fließt und alles, was ich gerade denke und fühle, festhält.

Ganz, ganz früher war das eine – ich glaube – Stahlfeder, sie wurde auf einen Federhalter gesteckt, der war normalerweise einfarbig, ich kann mich aber auch an einen ziemlich bunten, mit lauter verschieden farbigen Linien erinnern.
Ins Tintenfaß musste man den tunken und dann ohne zu klecksen schreiben; das war wirklich nicht einfach.

Später gab es dann einen Füllfederhalter; bei der Frau Lutz im Schreibwarengeschäft durfte man Verschiedene probieren. Die Eltern und Frau Lutz leisteten Beistand bei dieser schwerwiegenden Entscheidung.
Später in der Schule war es fast eine kleine Religion: „Geha“ oder „ Pelikan“!
Jahre später wurde diese Religion durch eine andere ersetzt : „Beatles“ oder „Rolling Stones“ !

Während wir noch Füllfederhalter ausprobierten, waren die Hauptpersonen der noch kommenden Zeiten auch erst 15 Jahre alt.
Später, als wir dann in ihrem Alter und fanatische Anhänger dieser „Religion“ waren, hielten wir diese Heilsbringer für erwachsen, aber sie waren ja immer noch nur etwa acht Jahre älter, 23.
Wenn ich heute die überlebenden, ehemaligen „Götter“so betrachte, ist der Altersunterschied zwar immer noch ca. acht Jahre, aber man kommt sich irgendwie gleich alt vor.
Vielleicht schrumpft das, wenn man älter wird, auf jeden Fall hat man eine andere Sicht auf die Zeit.

„Trau keinem über dreißig“ hieß das früher und heute eher ‚trau keinem unter 50‘. Man vergleicht Jüngere eher mit den eigenen Kindern und stellt ab und zu erstaunt fest, die sind ja erwachsen!
Ok, ok, ob man sie jetzt gleich als Außenminister vorschlagen würde, das lasse ich mal dahingestellt sein.

Alles Ansichtssache!

Mal wieder ein Lesevorschlag, wirklich begeistert bin ich von Markus Orths „Picknick im Dunkeln“.
Und Musik, naja eben etwas von diesen ehemaligen Halbgöttern

https://youtu.be/N1oKWPUlX9E

https://youtu.be/GWzEeCn_VYU

Da doppelt genäht bekanntlich besser hält,
nochmals die besten Wünsche für 2025, bleibt glücklich!

Habt einen angenehmen, vielleicht verschlafenen Sonntag,
streitet nicht, haltet zusammen
und paßt auf euch und die anderen auf!

Lieben Gruß von der Autobahn, auf dem Weg zum See.

Euer Eckhard/Papa/Opa

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