Meine Lieben,
wenn die ersten, andauernden schönen Tage kommen, wenn man am Morgen nicht mehr schlafen kann, weil die Vögel einen unbeschreiblichen, aber schönen Lärm machen, wenn tagsüber ein zarter Wind uns vorsichtig streichelt, wenn man einfach loslaufen möchte, irgendwohin, ohne Halt, weiter, bis hinter den Horizont, weil man denkt, da wohnt das Glück, tut es übrigens auch, dann ist bald Frühling.
Ja, man liebt auch den Winter, knackig kalt, blauer Himmel, Schnee.
Den Kafi fertig in der Hütte an der Skipiste, das ganze Drum und Dran, aber jetzt, jetzt kommt der Frühling, dann der Sommer, der Herbst und dann ist es in einigen Monaten schon wieder soweit, Winter.
Aber daran denken wir jetzt nicht, wir leben das Heute, die Zeit läuft und das mit dem Aufhalten hat noch nie funktioniert. Es geht schnell, wie eben alles, man merkt es nur nicht, erst wenn es vorüber ist, wird einem klar, was man gelebt und versäumt hat.
Uns bleibt nur das Heute, es zu erleben, zu erlieben und nur ein ganz kleines bißchen an morgen denken, am besten nur abends, wenn man entweder ruhig im Sessel sitzt oder später im Bett, auf dem Rücken in die Dunkelheit schauend, den Tag vorbeistreichen läßt, Gutes und weniger Gutes abwägt und feststellt, daß die positive Seite der Bilanz meist größer ist, dankbar die Augen schließt, zufrieden ausatmet, glücklich ist, daß es war, wie es war, dann kann man ein kleines bißchen an das Morgen denken und man weiß, daß auch das Morgen gut wird.
Natürlich gibt es auch manchmal Tage im Leben, da würde man gerne seinen Kopf in den Sand stecken oder noch besser in den Schoß seiner Mutter legen. Sie würde mit ihren Händen über den Kopf und über den kleinen Bubenrücken streicheln, man wird ruhig, atmet kräftig durch, steht auf und geht weiter seinen Weg.
Eine kleine Auszeit.
Ja, die Vergangenheit ist nicht zu ändern und die Zukunft nie ganz unter Kontrolle, weil alles nur eine Annahme ist, wie es sein könnte, und wie sagte die Mutti: Es wird oft nicht so heiß gegessen, wie es gekocht wurde, wäre auch nicht gut, man verbrennt sich die Zunge und der Magen rebelliert.
So ist es meist besser, auch im Leben abzuwarten, sich nicht zu viele, meist unnötige Sorgen zu machen.
Ich wünsche euch einen unbekümmerten Sonntag, lest die Novellen von Guy de Maupassant „von der Liebe und anderen Kriegen“ und hört vielleicht
Lieben Gruß vom See.
Streitet nicht, haltet zusammen
und paßt auf euch auf!
Love and Peace!
Euer Eckhard/Papa/Opa
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