Meine Lieben,
Dort habe ich…
…, in der Pfalz einen Teil meiner Bundeswehrzeit verbracht. Lange vorher war in Karlsruhe – das ich wieder links liegen lasse – die Musterung.
Man konnte entweder verweigern oder hoffen, daß man irgendwie bei der Musterung durchfiel.
Also zum Verweigern war ich zu feige und trotz aller Tips von Freunden, „trink vorher ordentlich Öl“ oder ähnlichen Vorschlägen, hat das zwar mit dem Durchfall, aber mit dem Durchfallen nicht geklappt.
Bundeswehr in Bad Bergzabern, im Nachhinein muß ich sagen, keine schlechte Lebenserfahrung.
Alle sind irgendwie gleich, egal von welchen Hintergrund sie stammen. Je höher der Bildungsgrad umso ängstlicher, habe ich festgestellt; es werden eben einfach andere Qualitäten verlangt.
Das meine ich echt positiv. Wo gibt es das, daß dir ein Kumpel, den du nur kurz kennst und daraus auch nie eine Freundschaft/Beziehung wurde, wenn dir so jemand seinen NSU TT Prinz leiht, daß du für eine Nacht 100km nach Hause fahren kannst?
Übrigens das Auto war eine Rakete – googelt es mal!
Vor Märschen versuchte ich mich meist zu drücken, man muß eben vorher zur Krankenstation gehen und versuchen lädiert auszusehen.
Funktioniert meist nicht!
Nach einiger Zeit hatte ich dann einen eher ruhigen Job im Geschäftszimmer, war verantwortlich für die Urlaubskartei und fungierte als Fahrer vom Spieß(Hauptfeldwebel).
Bei Übungen habe ich dann den Geschäftszimmer-LKW, einen uralten Mercedes inklusive Anhänger mit viel Zwischengas beim Schalten von Gang zu Gang durch die Pampa geschaukelt.
Übrigens konnte ich neben vielen anderen positiven Eigenschaften mit meinen LKW-Fahrkünsten anlässlich eines Umzugs meine bessere Hälfte nachhaltig beeindrucken, na also!
Ja, und in Karlsruhe, das jetzt schon hinter mir liegt, hat mich immer die Pyramide in der Stadtmitte begeistert. Ich fragte mich immer, was für ein Tutanchamun jetzt da wohl liegt.
Übrigens habe ich da das kleine Booklett mit den Singles „Magical Mystery Tour“ in der badischen Metropole gekauft. Muß mal den Karlheinz fragen, was das heute wert ist. Grundsätzlich ist das egal; ich würde es sowieso nie verkaufen.
Es gibt Wertvolleres als Geld!
Jetzt entscheiden: BAB 67 oder BAB 5.
Die 67 führt mich näher an Lorsch/Einhausen vorbei, da habe ich eine glückliche Zeit meines Lebens verbracht.
Der Konny und ich reden heute noch darüber, wie wir am 1. Januar jeden Jahres, manchmal durch Schnee und Eis, unseren traditionellen 10 km Morgenlauf
gemacht haben.
Die 5 würde mich näher an Bensheim vorbeiführen, vorher sieht man bei Schrießheim rechts der Autobahn in den Hügeln die Strahlenburg, da war ich mal mit meinem französischen Kollegen zum Mittagesssen.
Beim Essen blickt man über das Rheintal, sieht die Autobahn und die Zugstrecke und sitzt doch im Burghof in einer anderen, früheren Welt. So ein Blick, so ein Gedanke hat mich immer schon fasziniert.
Da paßt doch jetzt ein Herr Goethe:
„Der Mensch ist ein dunkles Wesen. Er weiß nicht, woher er kommt, noch wohin er geht,
er weiß wenig von der Welt, und am wenigstens von sich selber.“
Jetzt bin ich schon nahe an Frankfurt, Verkehr mehrspurig, eine andere Welt als am Bodensee.
Hektischer, geschäftiger, schneller.
Das Leben rennt und es rennt den Menschen davon. Bemerken sie es? Oder ist es wie mit Kairos, daß sie versäumen ihn zu ergreifen.
Die Lufthansa über mir im Anflug und da vorne fährt eine Maschine über die Brücke die ich gleich unterquere.
Ist es der, der um 14.00 Uhr von Paris kommend landen sollte? Wahrscheinlich ist es aber der, der um 13.00 Uhr von Madrid schon da sein sollte; die Lufthansa hat sich an die Deutsche Bundesbahn angepasst .
Was ist schon Pünktlichkeit? Nicht mehr so wichtig.
Aber heute ist der 4. Advent und bald ist Weihnachten, immer am 24. pünktlich!
Und gut wäre es auch, wenn in Gaza, Syrien, im Libanon, der Ukraine, Sudan, grundsätzlich überall, wo Menschen sinnlosen Unsinn verbrechen,
endlich damit Schluss wäre.
Jetzt!
Und jetzt heißt jetzt, nicht morgen, übermorgen oder irgendwann
Genug Leid und Ungerechtigkeit, es reicht!!!
Ich wünsche euch, trotz allen Unglücks auf unserer Welt, das wir nicht beiseite schieben sollten, ein friedvolles Weihnachtsfest.
Paßt auf euch und die anderen auf,
streitet nicht, haltet zusammen
und seid lieb zueinander
Euer Eckhard/Papa/Opa
Eine Auswahl der Sonntagsgedanken (2020-2021) ist gerade in gedruckter Form erschienen!
Wenn ihr sie euch also ins Regal stellen oder vielleicht verschenken möchtet, könnt ihr sie hier als Hardcover bestellen oder wahlweise hier als Softcover
oder mit ISBN bei eurer Lieblingsbuchhandlung.
Hardcover ISBN-13: 9783759778574
Softcover ISBN-13: 9783769311006
Kommentare sind geschlossen, aber Trackbacks und Pingbacks sind möglich.