Meine Lieben,
ich saß im „s’Plätzle“ beim Frühstück, das liegt direkt am See, man sitzt auf der Terrasse über dem Wasser, mehr oder weniger fast drin!
Wir unterhielten uns, ein Mann mit langem Bart und vielen Tattoos ruderte nahe an uns vorbei.
Hinten im Boot, ein Eimer, wahrscheinlich gefangene Fische. Vom Rudern kamen wir zum Angeln, dann zu den Fischen und von den Fischen zum Aquarium.
Das muß doch wirklich schlimm sein für solche Aquariumfische, meinte mein Gegenüber, immer nur im Kreis schwimmen und keinen Ausweg, bzw. Auschwimm; für immer im Knast!
Ich meinte, die kennen es ja nichts anderes. Stell dir mal vor, die Aliens, die unsere Welt beobachten, die denken bestimmt auch: Schlimm, die hocken da auf ihrem blauen Planeten, meinen Sie wären der Nabel von…., schlagen sich ab und zu wegen nichts und wieder nichts die Köpfe ein, haben keinen Freiraum, kommen nie irgendwo anders hin, arme Hunde – und Hündinnen natürlich!
Ich denke, so lange man das nicht weiß, ist das gar nicht schlimm, man ist ja nichts anderes gewohnt, wie bei den Aquarium-Fischen.
Man wird geparkt, abgestellt, vergessen, manchmal hat man vielleicht das Glück, daß man doch etwas anderes sieht und wenn es nur Erinnerungen sind.
Abenteuer finden meist sowieso nur im Kopf statt.
So zum Beispiel in einem Abstellraum. Kennt ihr das, einen Raum, in dem man alles Mögliche und Unmögliche lagert.
Bei mir ist der im Keller; meine bessere Hälfte geht da nur mit geschlossenen Augen vorbei, außer sie stellt auch etwas von ihren Dingen (das brauch ich jetzt nicht mehr) rein.
Man lagert dort alles! Manches sollte eigentlich weggeworfen, entsorgt werden.
Die vor Jahren ausgezogenen Kinder lassen alte Turnschuhe, Skistiefel – wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, brauche ich das bestimmt wieder – zurück oder Bücher, die nehme ich dann nächstens mit.
Sehr vage!
Wenn ich ab und zu in diesen Raum komme, macht es mir Spaß dort ‚herumzukruschteln‘.
Soll ich mal wieder einen Karl May lesen? Da stehen ja eine ganze Menge.
Mein Gott, was ist denn das für ein schönes Kinderbuch? Vielleicht will das einer meiner Enkel ( na die Buben schon gar nicht; ich probier’s mal mit den Mädels).
Oh, ist das nicht dieser alte Etrusker-Roman „Turms der Unsterbliche“?.
Den nehme ich jetzt mit hoch und fange ihn mal wieder an, lege ihn aber schon bald zu den dutzenden, anderen angefangenen Büchern.
Naja.
Jetzt im Herbst habe ich wieder das Vogelhaus vor mein Herrrenzimmer-Fenster aufgestellt. In aller Ruhe kann ich die Amsel beobachten, auch ein Rotkehlchen kommt vorbei, eine Meise, die Spatzen sind meist zu mehreren.
Ich schaue Ihnen gerne zu, wobei ich Federvieh nicht anfassen kann; wenn ich schon daran denke, läuft es mir kalt den Rücken herunter.
Erinnert mich an Geisterbahn, bin ich immer gerne gefahren, auch wenn es mich zwischendurch ganz schön gegruselt hat.
Vielleicht sollte ich das mal wieder machen; beim nächsten Jahrmarkt gehe ich mal Geisterbahn fahren, oder Boxauto oder ich schieße eine rote Rose oder einen Schraubenzieher, eben irgendetwas das man bestimmt nicht braucht und so füllt sich wieder eine Schublade in jenem Schrank, der in dem besagten Raum steht.
Weingläser gibt es hier auch noch, könnte ich vielleicht verschenken.
Ist ja bald Weihnachten!
Zum Schluß noch etwas in eigener Sache, so sagt man doch.
Eine Auswahl der Sonntagsgedanken (2020-2021) ist gerade in gedruckter Form erschienen!
Wenn ihr sie euch also ins Regal stellen oder vielleicht verschenken möchtet, könnt ihr sie hier als Hardcover bestellen oder wahlweise hier als Softcover
oder mit ISBN bei eurer Lieblingsbuchhandlung.
Hardcover ISBN-13: 9783759778574
Softcover ISBN-13: 9783769311006
Zur Spotify-Playlist mit der passenden Musik gelangt ihr hier direkt.
Ich wünsche euch einen gemächlichen Sonntag.
Passt auf euch und alle anderen auf,
streitet nicht und haltet zusammen.
Lieben Gruß aus Hofheim
Euer Eckhard/Papa/Opa
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