Meine Lieben,
Vor einiger Zeit hatte ich mein Telefon für 2 Stunden bei Apple in Frankfurt zur Reparatur.
Verrückt wie abhängig man inzwischen von diesen kleinen, schwarzen Geräten ist.
Ich schlenderte auf der Zeil, griff in die Tasche, wo normalerweise das Telefon ist, nichts!
Ich taste in der Jacke nach meinem Geldbeutel, ok, der ist noch da.
Ich will ein Foto von blühenden Kirschbäumen machen, geht nicht, den Reifenhändler, meinen Sohn anrufen, wie?
Ok, dann später.
Ich gehe durch die Straßen, völlig auf mich gestellt, nicht erreichbar, sprachlos, irgendwie verschwunden.
War das immer so, früher als ……?
Ja, und noch früher war das so, dass wir in der Familie nur ein Telefon hatten. Tagsüber nahm es mein Vater in die Praxis im ersten Stock, zur Mittagszeit kam er wieder die 60 Stufen hoch, das schwarze Telefon in der rechten Hand. Auf der kleinen, braunen Kommode wurde es abgestellt, (da steht heute übrigens immer noch ein Telefon) eingesteckt, links unten über der Leiste war der Anschluss.
Nach dem Essen, dem Abspülen des Geschirrs (das machte er und einer von uns musste abtrocknen), hat sich mein Vater zur Siesta (wie er sagte) auf dem Sofa im Herrenzimmer abgelegt.
Dann konnten wir telefonieren!
Ab 16 Uhr, wenn wieder Sprechstunde war, verschwand der schwarze Apparat bis etwa 18/19 Uhr in der Praxis.
Funkstille für uns!
Irgendwann wurde das dann natürlich auch anders, moderner, telefoniker.-
Nachdem ich mich auf der Zeil an die telefonlose Zeit gewohnt hatte, habe ich diese ungewohnte Freiheit doch recht genossen!
Passt auf euch auf!
Lieben Gruß aus Frankfurt
Papa/Eckhard