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Sich kümmern

Meine Lieben,

irgendwie drückt jetzt doch der Frühling durch, morgens noch kalt mit Raureif, aber am Nachmittag kann man schon auf der Bank vor dem Haus sitzen, auf den See schauen und Gott einen guten Mann sein lassen.
Draußen ist die Welt durcheinander, wegen so ein paar Spinnern, als ob das notwendig wäre, aber wie schon kürzlich erwähnt, es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns darauf einzustellen.

Die richtigen Prioritäten setzen!
Bevor das Klima uns abmurkst, murkst uns eher etwas anderes ab, wenn wir nicht aufpassen, also wie heißt das: „first things first“.

Hoffentlich haben das alle langsam kapiert!

Um in eine positive Stimmung zu kommen, hilft es manchmal, ein gutes Buch bzw. Geschichte zu lesen. Ich schaffe das zur Zeit mit Guy de Maupassant (hatte ich letzten Sonntag empfohlen).
Wie traurig und aufregend die Lektüre auch ist, am Ende steht meist ein wunderbarer, vielleicht ein wenig rührseliger, aber doch sehr bejahender Schluß. Wie es in Zukunft weitergehen könnte, bleibt meist offen, aber logischerweise kann es nach so einem Abschluß nur positiv weitergehen, irgendwie ist das selbstverständlich. –

In meinem Kalender habe ich Geburtstage verzeichnet, das ist euch wahrscheinlich klar.
Ich habe aber auch immer noch Geburtstage von jenen notiert, die schon in den Hades abgewandert sind.

Zum Beispiel hätte mein Opa am 2. März Geburtstag gehabt. Wie alt wäre er denn jetzt, der Opa?
Das ist ganz einfach, 50 Jahre älter als ich.

Mit 90 Jahren ist er gestorben, 34 Jahre ist das her.
Erst jetzt wird mir bewußt, wie er lange er schon nicht mehr da ist.
Auf der anderen Seite kommt mir das aber auch ziemlich kurz vor. Er hat anscheinend doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen und das nicht nur, weil er eine Ritterburg gezimmert und gemeinsam mit dem Christkind die Eisenbahn aufgebaut hat.
Da waren noch sehr viel mehr Emotionen involviert.

34 Jahre, das ist mehr als eine Zahl. Was habe ich in diesen vergangenen Jahren gemacht, welches Leben gelebt.
Warum ich das jetzt erzähle?
Wenn man auf die Einmaligkeit unseres ganz individuellen Lebens schaut und feststellt, wie kurz es doch schlußendlich ist und wie wertvoll, dann bekommt alles, was uns an Problemen umgibt, eine andere Wertigkeit.

Bei den Stoikern kann man nachlesen, daß der Weg zum Glück unter anderem nur über den Pfad führt aufzuhören, sich über Dinge Sorgen zu machen, die außerhalb unseres Einflussbereiches liegen. Eigentlich eine Binsenweisheit, aber nicht immer einfach, sie zu leben, und Seneca meint, daß unser Leben nicht an der Zukunft hängen darf, es muß innerlich gesammelt sein; denn derjenige hängt von der Zukunft ab, der mit der Gegenwart nichts anzufangen weiß.

Wir sollten uns um unser ureigenes Umfeld kümmern, dort Sorge tragen für alle, die uns umgeben und die wir lieben.

Lesetip: „Uhren gibt es nicht mehr“ von André Heller

Ich wünsche euch einen friedlichen Sonntag,
paßt auf euch und die anderen auf,
streitet nicht und haltet zusammen.

Love and Peace!

Lieben Gruß von unterwegs nach Hofheim.

Euer Eckhard/Papa/Opa

Übrigens: Wenn ihr die Sonntagsgedanken nicht nur lesen, sondern auch mich sehen und hören mögt, kommt doch zu meiner Lesung am 13. März 2025! Die Scheuer in Hofheim zaubert ein leichtes Drei-Gänge-Menü mit einer tollen Weinauswahl, dazu serviere ich kleine Leseproben aus meinen Geschichten. Am besten gleich telefonisch anmelden: www.die-scheuer.de/veranstaltungen.html

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