Meine Lieben,
ein Frühstücksei ist doch etwas, das man gerne genießt.
Wenn’s dann auch noch weiß ist und wachsweich, großartig. Ich esse das nicht nur am Sonntag, sondern auch sonst mal unter der Woche.
Ja, ich wechsle mal auch zu einem Ochsenauge (Spiegelei), das aber gerne mit Speck.
Rührei mach’ ich hervorragend, zwei Eier, mit etwas Sahne verquirlen, Salz, Pfeffer ein bißchen Chili und einen kleinen Schuß Sprudel, ich lasse das dann nicht so fest werden, so wird es schön fluffig, mit etwas Lachs oder kleinen Krabben, hmmm!
Zurück zum wachsweichen, nachdem ich es mit meinem Eierschalensollbruchstellenverursacher bearbeitet habe, (falls ihr nicht wißt, was ein Eierschalensollbruchstellenverursacher ist, googelt es!)
Also, wenn ich jetzt ein wachsweiches Ei vor mir habe, bevor es geköpft wurde (da fällt mir übrigens etwas zu geköpft ein, aber das nachher),
streiche ich mir ein Brot oder Brötchen und schneide es in schmale Streifen; bei uns daheim hieß das Reiterle, diese Reiterle tunkt man dann in das geköpfte Ei und jetzt passiert das Unglück.
Da das Reiterle zu dick ist und der Dotter leicht geschützt, fließt beim Durchstoßen dieser Hülle in wiederkehrender Regelmäßigkeit das Eigelb über, läuft an der weißen Schale hinunter und verschmutzt den Teller auf dem der Eierbecher steht.
Jetzt kam mir vor kurzem die Idee, das mal anders zu probieren und als ich das genauso so durchgeführt habe, fiel mir ein, daß das nicht meine Idee ist, sondern daß meine Oma das immer so gemacht hat.
Mit dem Stiel des Eierlöffels den Dotter angestochen, so funktioniert das einwandfrei, nichts fließt beim ersten Reiterle über.
Das war doch clever von der Oma!
Und schön, daß diese eigentlich unwichtige – in Bezug auf das Frühstücksei jedoch wichtige – Kindheitserinnerung aus den Tiefen nach oben geschwemmt wurde und mir so dieses unendliche Vergnügen bereitet, ein Ei ohne überlaufen zu essen.
Ach ja, geköpft!
Letzte Woche im Urlaub in Balderschwang, da gibt es natürlich auch ein Spa. (Ihr wißt ja wahrscheinlich, daß der Name auf die Belgische Stadt zurückgeht. Seit dem 16. Jahrhundert sind britische Touristen nach Spa ins Heilbad gefahren und halfen somit diesen Begriff für alle möglichen „Wellness Aktivitäten“ zu verbreiten.)
Es ist schon lustig, was für Gedanken einem kommen, wenn man im Spa auf einer Massage-Liege ruht.
Als der nette Herr mir den Hals massierte, habe ich ihn gefragt, ob die Hälse der Frauen eigentlich länger als diejenigen der Männer sind.
Er meinte, darauf hätte er jetzt noch nie geachtet.
Ich habe das dann mal nachgeschaut: Während bei Männern ein kräftiger Hals für Kraft, Wohlstand und Ansehen steht, ist bei Frauen ein langer, ,schlanker’ Hals ein Zeichen für Schönheit und Anmut.
Also, sie haben längere, aus besagtem Grunde.
Übrigens soll die ideale Länge die Distanz zwischen Kinn und Schulter sein.
Mir sagt man nach, daß mein Hals relativ kurz, um nicht zu sagen nicht vorhanden, sei.
Ich für meinen Teil meine eher, er sei kräftig.
Zudem kann ein kurzer Hals auch Vorteile haben, denkt mal an die französische Revolution.
Mich hätten sie wahrscheinlich wieder von der Guillotine nach unten geschickt, weil der Scharfrichter sich nicht sicher gewesen wäre, wo man hier durchschneiden solle.
Also!!
Übrigens geht das mit dem Köpfen nicht nur physisch.
Bei Verletzungen, die jetzt nicht sichtbar sind, macht man zwar während des Vorganges „freundliche Nasenlöcher“, die dann logischerweise für immer bleiben, aber trotzdem ist der Kopf eben ab, (die Verletzung geschehen) und nichts bringt ihn wieder dorthin, bzw. macht sie ungeschehen.
Bevor man jemandem um den Hals fällt, schlägt einem oft das Herz bis zum Halse und Hals über Kopf ist es dann passiert und nur schwer kann man den Hals dann wieder aus der Schlinge ziehen, auch wenn einem das zum Halse heraushängt………, da gibts noch tausend Sprichwörter, ihr könnt ja selber noch weitermachen, macht Spaß!
Das späte Leben von Bernhard Schlink hat mir die Catarin empfohlen, es sei sprachlich wunderbar.
Werde ich auf jeden Fall lesen, war ihre letzte Empfehlung.
Meine liebe Freundin Catarin hat letzte Woche ganz vorsichtig die Augen zugemacht und die letzte Reise angetreten.
Ich hoffe sehr für sie, daß es ihr gut geht.
Die Musik heute ist für sie.
Ich wünsche euch einen erquicklichen Sonntag.
streitet nicht, haltet zusammen, paßt auf euch
und die anderen auf!
Lieben Gruß aus den Flumser Bergen
Euer Eckhard/Papa/Opa
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