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Sprachunterricht

Meine Lieben,

was man so alles erfährt, so nebenbei, wenn man morgens nüchtern zum Blut abnehmen geht.
Ich öffnete die Tür von außen, er kam mir entgegen, ein französischer Bekannter, ich hatte ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen.
Leider hatten wir keine Zeit länger zu quatschen, denn die Dame mit der Spritze stand schon in der Türe zum Labor und drängelte; sie wollte mir draculamäßig etwas von dem roten Lebenssaft abzapfen. Trotzdem konnte er kurz erwähnen, dass er sich immer über meine Sonntagsgedanken freut und sie ihm sehr helfen sein Deutsch zu verbessern.
Das ist doch mal was!
Gott sei Dank schreibe ich in einer Sprache, die mir schwerfällt zu sprechen, nämlich Hochdeutsch. Wäre das anders und ich würde so schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen ist…; ihr könnt euch ja vorstellen wie er dann zuhause in France sprechen würde.

Aber man kann eben nicht aus seiner Haut. Ich denke, das ist auch ganz gut so, und das geht ja nicht nur mir so. Alle stecken in ihrer Haut und müssen damit umgehen, bzw. die anderen müssen damit umgehen.

Während meiner Berufslaufbahn habe ich viele Development-Trainings durchgeführt. Es hat immer sehr viel Spaß gemacht, im Wildwasser zu schwimmen, sich von steilen Felsen abzuseilen und noch viel anderes gemeinsam zu erleben.
In der Retrospektive glaube ich nicht, dass sich da jemand unglaublich weiterentwickelt hat. Das gemeinsame Erlebnis hat ein bisschen mehr Teamgeist gebracht; das ist wie alte Schulkameraden treffen und über die gemeinsamen Jahre und hauptsächlich über die aus dem Rahmen fallenden Gegebenheiten zu sprechen.
Das verbindet, zumindest für einen Augenblick.

Apropos Sonntagsgedanken, mein französischer Freund fragte natürlich, wann er wieder mit „Sprachunterricht“ rechnen kann.
Ab jetzt wieder jeden Sonntag, antwortete ich ihm.
Jetzt, im September, wenn der Sommer zu Ende geht, ist es auch vorbei, dass ich nur alle 14 Tage Sonntagsgedanken in den Blog stelle. Ehrlich gesagt, bin ich froh. Nicht dass der Sommer zu Ende ist; nein, dass ich wieder wöchentlich schreiben muss, nein eigentlich darf!

Diese Zeit ohne Druck war nichts für mich, ich hatte angenommen, das wäre jetzt gut für die Kreativität und mir würde dann mehr einfallen, mitnichten!

Es war nur bequemer. Ich hatte mehr Zeit für meinen Besuch, bin aber währenddessen aus dem Fluss – heute sagt man ja Flow – geraten.
Also das ist nichts für mich!
So ein kleines bisschen Druck, der nicht von außen sondern von einem selbst kommt – früher als ich noch angeben musste, hätte ich gesagt, ich habe eine intrinsische Motivation, ist immer am besten.

Also achtet darauf, dass ihr ein bisschen Spaß habt, bei allem was ihr tut, auch bei kleinen und einfachen Tätigkeiten, dann läuft das alles wie von selbst.

Ich wünsche euch einen entspannten Sonntag,
passt wie immer auf euch und die anderen auf,
streitet nicht und haltet zusammen.

Lieben Gruß von Madeira,
von einer (nicht meiner!) runden Geburtstagsfeier https://youtu.be/oWiTsWXu8Bk?si=PK7DDMxIqcg4mpzV

Euer Eckhard/Papa/Opa

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