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And after all..

Meine Lieben, 

der 1. März, das ist jetzt schon wieder einige Tage her und der 1. März 1973 ist noch viel mehr Tage her. 
Ich war gerade 22 und jetzt mit 72 werde ich am Morgen, wenn ich meine digitale Zeitung aufschlage, mit einem Pink Floyd Cover überrascht und einem Artikel von einem Jungspund, der damals 14 Jahre alt war, in der DDR lebte und mir jetzt erzählt, wie das war mit der dunklen  Seite  des Mondes.

Ich setz‘ mich am Abend in den Alfred, lege die Platte auf, trinke einen Gin and Tonic, esse schwarze Oliven, etwas Bündner Fleisch. Es wird dunkel, nur die Musik füllt den Raum, die gelben 2 Lichter am Receiver sehen aus wie zwei Augen, die mich beobachten.

Us and Them ….and after all we’re  only ordinary men. 

Wenn das doch alle begreifen würden!!

Pink Floyd habe ich immer mit mir herumgetragen, ob im iPod oder früher in Walkman, nach einem langen Flug, auf dem Bett im Lincolnshire/Chicago, wenn ich ab drei Uhr morgens nicht mehr schlafen konnte, es noch zu früh war in die Firma zu gehen oder in den fitness room.

Ja, ich ging damals auch mal ab und zu ins Gym, wie das dort heißt. Da ich nicht wusste, wie man diese ganzen Geräte bedient, bin ich nur aufs Laufband; das habe ich gerade noch hingekriegt.
Manchmal lief einer mit, also neben mir.
Weiß nicht, ob ich das schon mal erzählt habe. Egal, man kann das auch zweimal erzählen. Da lief einmal einer netter Mensch neben mir; während des Laufens erzählte er mir, dass er hier auf einem Kongress der Carpenter Association von irgendwo war.

Er lobte mein Englisch, fragte wo ich her käme und was für eine Sprache sie in Deutschland sprechen. „Na Deutsch“. „All of them?“ 

Damals fand ich das ungemein lustig, aber heute nach inzwischen 30 Jahren denke ich doch zweimal darüber nach.  Es gibt doch jetzt viele, die andere Muttersprachen haben und der deutschen Sprache nicht so mächtig sind. 
Sie kommen zu uns, weil sie es zu Hause nicht mehr aushalten, aus allen möglichen Gründen.  Ich denke, fast alle haben einen guten Grund, denn wer verlässt schon gerne das Land, das wir Heimat nennen.
In dem Zusammenhang kommt mir auch logischerweise der Gedanke, dass wir alle vielleicht etwas zufriedener sein sollten, hier bei uns! 

Wir können sagen, was wir denken, müssen keine Angst haben, werden von der Gemeinschaft oftmals versorgt, wenn es uns mal nicht so gut geht, wir können religiös sein oder nicht, egal welche Religion, unser Eigentum wird geschützt, wir dürfen demonstrieren, sollten jedoch dabei friedlich bleiben, nichts zerstören oder andere beeinträchtigen.
Das alles ist doch bei uns selbstverständlich, richtig. Manchmal gerät das alles zu leicht in Vergessenheit.

Übrigens, wenn ihr euch erinnert, habe ich letzten Sonntag geschrieben, dass schlussendlich das Kleine das große Ganze bewegt Ich habe während der Woche nochmals darüber nachgedacht. 
Ist eigentlich gar nicht so ein dummer Gedanke (ich lobe mich).
Das Große, egal in welchen Bereichen man es jetzt verortet, spuckt oft nur große Töne und vergisst, wem es das alles zu verdanken hat – den vielen kleinen Rädchen, die es bewegen.
Also ihr Großen, wo immer ihr auch seid, besinnt euch! 

Jetzt sitze ich im Alfred und fühle, das ist Musik, um davonzuschweben (das ist mit Absicht in einem Wort geschrieben) und ich weiß…
………..and after all we’re only ordinary men

https://youtu.be/deU_uwlNpOo
So ist das!

Ich wünsche euch einfach, einen guten Sonntag.
Passt auf euch auf und auch, wenn möglich, auf die anderen.
Streitet nicht und haltet zusammen

Lieben Gruß aus Hofheim 
Euer Eckhard P/O

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