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Die Zwei, die Drei, die Vier

Meine Lieben 

heute ist der 1. Dezember, also nicht wirklich, heute ist der 5., aber als ich mich niedersetzte, um die Sonntagsgedanken zu schreiben, war der 1. Dezember,
Also heute ist der 1. Dezember und ich liebe den Anfang eines neuen Monats. 
Generell finde ich Anfänge besser als die meisten Beendigungen. 
Der Beginn hat so etwas positives, etwas Neues beginnt, zum großen Teil unbekannt, hoffnungsfroh, neugierig, vorsichtig, angespannt trete ich in neue Räume.

Jetzt am 1. des Monats freue ich mich, dass ich die Kalenderblätter der Monatskalender umdrehen kann. Ich schaue nie vorher auf das Bild des nächsten Monats auf meinem Pforzheimer Kalender, oder wer von meinen Enkeln (auf dem üblichen Opa-Enkel-Weihnachtsgeschenk-Kalender) das Foto des nächsten Monats ist.

Warum ich meine übliche Neugier im Griff habe, keine Ahnung? 
Vielleicht ist es mein Aberglaube, dass es Unglück bringt zu sehr in die Zukunft, sprich auf das nächste Monatsblatt zu schauen.

Ist ein richtiger Tick!

Und jetzt weiß ich nicht mehr weiter, ich trinke meinen Tee, schaue auf den See und warte, dass mir einfällt, wie der Anfang weitergehen sollte.

Inzwischen ist sogar schon der 2. und Donnerstag. Der See ist grau, der Himmel blau (das reimt sich sogar – vielleicht sollte ich in Zukunft in Versform schreiben wäre auch mal was anderes).

Aber das haben ja Anfänge so an sich. Man betritt einen Raum, macht einen vorsichtigen ersten Schritt, bleibt stehen, schaut sich erst mal um und tut so als kenne man sich aus.

Man kennt sich natürlich nicht aus, aber die meisten tun im Leben so, als würden sie sich auskennen.

Also ich nicht, ich wundere mich heute noch manchmal, dass ich da bin, wo ich bin und bin, was ich bin, aber vielleicht geht das vielen so. 

Ich glaube, dass wir alle ein Leben leben, das wir nicht völlig verstehen, wenn wir ganz ehrlich zu uns sind, also beispielsweise morgens vor dem Spiegel im Bad, wenn wir uns in die Augen schauen und uns wundern, dass sie zurückschauen und kein bisschen zwinkern. 

Aber das ist wie im richtigen Leben, wenn man zwinkert, dann zwinkert das Gegenüber, lächelt, wenn man es anlächelt. Und es verzeiht uns manches, wenn nicht sogar alles, wenn wir das auch tun.

Was für Gedanken zum 2. Advent ? 

Passt doch aber irgendwie in diese Zeit vor Weihnachten, ein bisschen Selbstreflexion kann ja nicht schaden!

Und vielleicht an Franz Kafka denken: „Das Glück begreifen, dass der Boden, auf dem du stehst, nicht größer sein kann als die zwei Füße, die ihn bedecken“

Auf dem Kalenderblatt von meinem Pforzheim Kalender ist die vorweihnachtliche, beleuchtete Schlosskirche zu sehen.

Beruhigend, dass es noch etwas gibt das auch früher schon so war und auch mehr oder weniger so bleibt. Zumindest solange wir da sind und das ist ja, wenn man das große Ganze sieht nicht sehr lange aber es reicht wenn man die Zeit entsprechend nutzt, und zufrieden das bisschen Glück festhält.

Zündet die 2. Kerze an, gebt auf euch acht, 

haltet zusammen und streitet nicht.

https://www.youtube.com/watch?v=nIYJC4TTbb8

Und lest vielleicht mal wieder ein paar Gedichte zum Beispiel von Derek Walcott oder Franz Kafka

Lieben Gruß vom See

Eckhard O/P

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