Meine Lieben,
Pfingsten.
Jetzt hatte ich schon bereits an einem anderen Thema herumgedoktert, dachte dann aber, jetzt ist ja Pfingsten, zumindest in Deutschland zwei Tage frei, da hat man Zeit zu lesen, sich zu entspannen. Ich fragte mich einfach mal, was mir denn so zu „Pfingsten“ einfällt.
Mein erster Gedanke war, daß mir immer, als ich noch arbeitete, nie in den Sinn kam, wie Pfingsten auf englisch heißt. Wenn ich das meinem Boss in USA erklären wollte und ihn darauf hinweisen, daß am Montag auch noch frei ist. Heute weiß ich es: Pentacost
Kommt übrigens aus dem griechischen Penticosti und das wiederum heißt der Fünfzigste.
Ist nämlich 50 Tage nach Ostern, und da soll ja den Jüngern ein Licht aufgegangen sein, sprich der Heilige Geist sie erleuchtet haben.
An Pfingstferien denke ich, in Baden-Württemberg waren bzw. sind das immer zwei Wochen; das fand ich schon immer gut, prima Zeit um Urlaub zu machen!
Natürlich ans Pfingstturnier in meiner Heimatstadt.
Fußball, A-Jugend. Lokale, bundesweite aber auch immer ein oder zwei ausländische Mannschaften.
Das begann am Freitag mit der Anreise und ich glaube sogar mit den ersten Begegnungen. Samstag ging es dann richtig los, am Pfingstsonntag war es Familientradition – zumindest Vormittags – auf den Holzhof, so hieß das Stadion des VFR, zu gehen.
Auf der Tribüne saßen nur die eingefleischten Fans und die Honoratioren des Clubs.
Wir saßen auf der gegenüberliegende Seite auf den Steinstufen. Cola, Fanta Sprite, riefen die Jungs, die mit ihren Flaschenkörben um den Platz zogen,
In der Nähe des Eingangs gab’s die Stadionwurst. Obwohl mir solche Bratwürste heute nicht mehr so schmecken, mag ich aber noch immer den Geruch, der um so einen Grill wabert.
Ok, manchmal esse ich so eine Bratwurst, zum Beispiel am Samstag am Rande des Marktes in Radolfzell, dann aber eher eine „Rote“ oder eine Currywurst.
Ich glaube, meine Mutter war nie mit auf dem Holzhof, oder so selten, daß es ist, als wäre sie nie dabei gewesen.
Wir waren zu viert, mein Vater, meine zwei Brüder und ansonsten traf man auf jeden Fall noch Cousins, Schulfreunde und und und…..
Pfingstochsen gibt’s; die werden geschmückt und durchs Dorf geführt. Also ich meine die richtigen und nicht die, die am Sonntag am längsten geschlafen haben; da wurden wir zuhause dann auch zum Pfingstochsen.
War ich nie, eher mein älterer Bruder.
Ich bin schon immer ein Frühaufsteher, habe auch wenn, oft meine Hausaufgaben am Morgen gegen sechs gemacht und wenn’s dann nicht gereicht hat, eben mit Mut zur Lücke in die Schule gegangen.
Heute – als sogenannter Erwachsener – weiß ich auch, warum die Lehrer immer denjenigen, mit demselbigen Mut herausgefunden haben.
Damals dachte ich, Pech und Zufall – war aber einfach nur Erfahrung.
Früher meinte ich auch, wenn man mal zehn Jahre Erfahrung mit irgendetwas hat, dann reicht das.
Reicht nicht!
Kommt immer noch etwas dazu, deswegen ist man im Alter in manchen Dingen etwas entspannter.
Zurück zum tierischen Pfingstochsen, der geht dann das erste Mal nach langem Winter auf die Weide. Hatte ich noch vergessen vorher zu erwähnen, blieb am Fußball, der Bratwurst und der Erfahrung hängen.
Pfingstrosen blühen bei mir im Garten. Ich liebe Pfingstrosen, naja ‚lieben‘ ist jetzt übertrieben, dieses „love“ wird eben etwas inflationär gebraucht.
Man liebt seine Frau, seine Kinder, Enkelkinder, Eltern, Großeltern und so weiter und so weiter und eigentlich sollte man irgendwie alle Menschen lieben und Ihnen mit entsprechender Offenheit, Zuneigung, Toleranz begegnen.
Steht auch im § 1 des deutschen Grundgesetztes (ist die Tage 75 Jahre alt). „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, das sagt doch eigentlich alles.
Tja, das war’s schon, was mir zu Pfingsten so alles einfällt.
Das Wichtigste ist aber doch, denke ich, das mit der Erleuchtung, auch wenn man jetzt nicht unbedingt ein Jünger ist.
Es kann ja nicht schaden, wenn uns allen ein Licht aufgeht, wir besser entscheiden lernen, was Recht und Unrecht ist. Und auch sehen, daß in allen Konflikten
Elend und Trauer auf allen Seiten ist und wir uns dessen annehmen müssen.
Wir kommen alle gleich auf diesen Planeten und wir gehen alle gleich, keine Notwendigkeit uns dazwischen gegenseitig das Leben zu erschweren!
Mein Lesetipp: Ingeborg Bachmann, „Das dreißigste Jahr“; sind Erzählungen, sprachlich einmalig!!!
Ich wünsche euch schöne, erleuchtende Pfingsten.
Paßt auf euch und die anderen auf,
streitet nicht und haltet zusammen!
Lieben Gruß vom See
Euer Eckhard/Papa/Opa
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