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Zahlen zählen

Meine Lieben,

jetzt war das diese Woche doch unglaublich kalt! Fast richtiger Winter!
Wäre es wärmer gewesen, hätte jeder nur vom Klimawandel gesprochen; es war aber kalt und alle meinten, richtiges April Wetter.

Ein Woche zuvor war das nämlich ganz anders.

Ich saß draußen auf der Terrasse, halb drei am Nachmittag, blauer Himmel, ein paar Schleierwolken.
Im Gras die Gänseblümchen immer fleckchenweise.
Die Rosen stürmten dem Sommer entgegen und die Vögel sangen um die Wette.

Meine bessere Hälfte im Liegestuhl hatte einen Sonnenhut auf, las.

Auch ich hatte ein Buch angefangen, saß auf einem Hocker, den der Schreiner in Embrach, in dessen Haus wir eine Wohnung gemietet hatten, angefertigt (geschreinert) hatte.
Einer dieser Hocker steht heute in meinem Bad, der andere eben hier auf der Terrasse. Ich hatte ihn jetzt in die Sonne gerückt,

Die Tür zum Wohnzimmer offen, Musik Beethoven Violinkonzert.

Ich klappe das Buch zu, lege vorher das gelbe Bändchen ein, damit ich wiederfinde, wo ich aufhörte.

Frühling, ich schaue auf die Gänseblümchen und höre die Vögel.

Wenn ich so alt werde sollte wie meine Mutter, habe ich noch 20 Frühlinge vor mir.

Soviel ist das eigentlich nicht!
Sind nur zehn mehr als zehn und zehn sind nur fünf mehr als fünf Frühlinge und das ist ja wirklich nicht viel!
Komisch was für Gedanken mir durch den Kopf wehen!?

Und wenn all diese Frühlinge vorbei sind, wird es weitere Frühlinge geben, Sommer, Herbst und Winter und wieder Frühling, egal ob ich da bin oder nicht.
Der Welt ist das einerlei, sie kümmert sich nicht darum.
Wahrscheinlich muß man sich letztendlich ums sich selbst kümmern und das ist vielleicht auch richtig so, weil es ist ja das eigene, ganz individuelle Leben.

Hoffentlich schaff‘ ich die 20 Frühlinge bei einigermaßen guter Gesundheit. Wenn es so bleibt wie im Moment, das ist zwar nicht mehr ganz ideal ( hab’ natürlich einige Jährchen schon abgerissen, ist das so wie es ist, in Ordnung.

Die Japanische Säulenkirsche treibt aus, die Spatzen in der Hecke streiten sich, ich weiß jetzt nicht wieso.
Aber wir Menschen streiten uns ja auch und wissen meist nicht wieso.

Am Anfang wissen wir das ‚Warum‘, dann vergessen wir es und der Streit/Krieg übernimmt das Regiment.

Wir sollten immer zurück zum Anfang auf ‚Los‘ gehen, denn da wissen wir meist noch, was wir wollen. Im Verlauf des Spieles vergessen wir das oft und vor lauter Gier die Schlossallee zu besitzen, gehen wir achtlos an vielem vorbei.
Auch Partei ergreifen sollen wir vielleicht nicht immer, meine Mutter hat, wenn wir uns gestritten haben, meist die Tür zugemacht und gemeint, wir sollen das unter uns klären.

Übrigens beginnen wir die Frühling erst gegen Ende zu zählen, wenn die Zahl nicht mehr so groß ist, wie zum Beispiel eine 20.

Wenn wir aber immer mehr auf die Zahlen schauen würden und ein bißchen rechnen, dann wird einiges klarer. Ein Jahr hat nur 365 Tage, zehn Jahre sind 3650 Tage 20 Jahre 7300 Tage usw. usw.
Rechnet mal!
Ich meine nicht, daß man dauernd an das Ende denken soll, aber sich bewußt werden wie beschränkt, wie kurz die Zeit doch ist.
Andere Dinge werden dann wichtig.
Am Frühstückstisch habe ich immer eine Kerze stehen, ich zünde sie an (stress’ mich später mit dem Gedanken: „Habe ich die Kerze ausgeblasen?“ ),
ich schaue in die Flamme, jeder weiß, das ist ein Prozess, einmalig, wie jeder einzelne Augenblick unseres Lebens.

Denkt daran!

Zum Abschluss wie immer ein Lied


und dazu noch ein schönes Zitat von Mark Twain:

„Die beiden wichtigsten Tage in deinem Leben sind der Tag, an dem du geboren wurdest, und der Tag an dem du herausfindest, warum.“

Ich wünsche euch einen endlosen Sonntag,
paßt auf euch und die anderen auf,
streitet nicht und haltet zusammen!

Lieben Gruß vom See

Euer Eckhard/PapaOpa

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