Meine Lieben,
Draußen, unter dem runden Überdach, Blick ins Grüne, links das Dorf, dahinter ein Zipfelchen See, schaue ich geradeaus sehe ich die Pappeln am Ufer und ebenfalls ein Zipfelchen See und die Boote an den Bojen.
Irgendwo wird gearbeitet, man hört das Sägen, die Vögel versuchen den Lärm zu übertönen. Es ist ein Mittwoch, ein ganz normaler Mittwoch.
Ich sitze an einem runden Holztisch, eigentlich ist das Mahagoni und er sollte schon recht grau sein, aber wir haben das immer wieder eingeölt und deswegen ist er eben nicht ganz Mahagoni.
Ein runder Tisch ist etwas anderes als ein rechteckiger, nicht nur logischerweise von der Form, auch von der Hierarchie, niemand sitzt am Kopfende und sagt, die Mitte ist bei mir, die Mitte ist hier überall.
Der Tisch steht ruhig, so wie er jetzt steht, wenn man ihn etwas verrückt, wackelt er, es fehlt nämlich eine Schraube, abgebrochen steckt sie im Holz, deswegen hat ein Standbein Schwierigkeiten mit dem festen Stand.
Er wackelt!
Es wackelt ja immer irgendetwas im Leben, sei es ein Tisch, ein Stuhl, ein Schrank, etwas am eigenen Körper und manchmal wackelt auch ein bisschen die Seele.
Aber vielleicht muss das alles so sein, dass man nicht zu übermütig wird und man einsieht, dass nichts, und auch man selbst, nicht perfekt ist.
Die 5 Stühle, die untergeschoben, außer dem einen logischerweise, auf dem ich sitze, sind eigentlich recht unbequem, naja, zumindest eben nicht bequem, wie das so eben ist, aber man schaut auf den See erfreut sich am Grün und denkt nicht an die unbequemen Stühle und nach einer Weile merkt man, dass das eigentlich gar nicht so ist.
Ich meine das mit dem unbequemen, man gewöhnt sich.
Es ist eben nichts 100%ig, außer dem Tod vielleicht, aber das wissen wir jetzt auch noch nicht so genau.
Bestimmt gibt es aber jemand der das analysiert, nachforscht. Meistens analysieren die, die nichts dazu praktisch beigetragen haben. Und meistens wissen sie oft alles besser. Einige Zuschauer analysieren jede Sequenz eines Filmes und fragen sich, oder besser, wissen was der Regisseur sich dabei gedacht haben könnte und was er ausdrücken wollte.
Vielleicht hat aber der Regisseur gar nichts gedacht und wollte eigentlich nur einen guten spannenden Film machen ohne Hintergedanken. Da er Talent und Gespür hat, ist ihm das gelungen.
Mir ist das egal, ich schaue mir das entspannt an, mache mir meine eigenen Gedanken, wie ich auch mir meine eigenen Gedanken zu allem mache, was ich lese und höre.
Ich kann auch versuchen andere von meinen Ansichten zu überzeugen, aber wenn das nicht gelingt, hat jeder die Freiheit das alles für sich ganz individuell zu interpretieren.
Keiner muss denken oder glauben was ich denke, das ist das Schöne an der Freiheit!
Mein Gott was mir so alles hier draußen durch den Kopf schwirrt. Die Finger laufen ganz alleine über die Tastatur des Laptops und drücken die entsprechenden Buchstaben.
Während ich schreibe sehe ich alles, jeden Buchstaben, jedes Wort, jeden Berg, jede Person, jedes Fahrrad, Autos, Meere, Tiere, eben einfach alles, alles!
Ein Film, mein Film, in meinem Kopf. Es ist schön den Blick von innen nach außen und wieder zurück schweifen zu lassen, man beginnt sich besser zu verstehen und bringt das hier unten alles in die richtige Relation.
Und es ist einem dann wieder klar, dass der Wunsch aller Menschen einfach nur ist, geliebt zu werden! Einfach, oder?
Hier draußen ist das Schreiben anders als am Schreibtisch, irgendwie ist man dem Leben näher. Vögel zwitschern, Grillen zirpen, wenn ich den Blick vom Laptop hebe sehe ich Bienen, Schmetterlinge und die Zweige der Lärche, die sanft im Wind schaukeln.
Man ist bei sich.
Und die Stühle sind wirklich nicht sehr bequem!
Ich wünsche euch einen angenehmen Sonntag,
und ihr wisst ja, auf euch acht geben, nicht streiten und zusammenhalten!
Lieben Gruß vom See
Euer Eckhard O/P
Lieber Eckhard
Das sind schöne Gedanken, die du mit uns geteilt hast. Tat so gut zu lesen und regt zum Nachdenken an. Der Song ist cool!
Lieben Dank dafür!