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Evolution

Meine Lieben,

heute mal etwas in eigener Sache, wobei ja es eigentlich immer in eigener Sache ist. Wenn man etwas in fremder Sache macht oder sagt ist das ja dann schlussendlich auch in eigener Sache! Naja, ihr wisst was ich meine.

Vergangenen Sonntag saß ich auf einer Bank, schaute über den See, durch ein Meer von blühenden Obstplantagen. 

Es vibrierte in der rückwertigen Hosentasche, eine Nachricht, ein Kommentar auf die Sonntagsgedanken. Ich hatte Brunello (Hund) zum Sitzen aufgefordert, ich habe dasselbe gemacht, mich auf die Bank gesetzt und gelesen. 

Schön! 

ich freue mich über Rückmeldungen, auch wenn ich sie nicht erwarte und auch nicht darauf reagiere.  Also ich reagiere schon, und zwar mit einer inneren Zufriedenheit, freue mich ungemein, dass ich anscheinend ein wenig zum sonntäglichen Glück beitrage, mit diesen, meinen Gedanken.

Im Laufe der vergangenen Woche bin ich schon früh morgens ins Auto gestiegen, (hatte meinen Nachbarn versprochen Ihnen frische Brötchen zu bringen) habe den Hund eingeladen – weil zunächst beginnen wir beide mit Waldmorgenspaziergang. 

Motor starten, Musik an, losfahren, anschnallen. Das ist so eine Unart von mir, kommt wahrscheinlich daher, dass ich noch aus der Generation bin, in der man sich nicht anschnallen musste. Deswegen mach ich das immer erst nachdem ich schon losgefahren bin. Ganz früher habe ich mir, bevor ich den Motor gestartet habe, erst noch eine Zigarette angezündet, aber das ist jetzt schon sehr lange vorbei. 

Man fuhr auch Moped (zumindest am Anfang) ohne Helm und natürlich auch beim Skifahren. Heute fahren sie jetzt sogar mit Brust- und Rückenpanzer, und beim Halbmarathon sind wir einfach losgerannt, 21 km, ohne große Dehnübungen, das macht heute keiner mehr. Die Fitnessstudios haben alle inzwischen gut erzogen, übrigens weiß ich gar nicht ob es meiner Jugend Fitnessstudios gab, ich glaube nicht?

Naja, so ändert sich eben vieles, langsam, aber es ändert sich. 

Was sich dummerweise nicht ändert sind die Menschen. Die Evolution ist sehr, sehr langsam. In meiner Jugend habe ich immer gedacht, wenn wirklich mal eine große Gefahr auf die Menschheit zukommt, beispielweise von Außerirdischen, dann stehen alle zusammen. Aber man sieht ja an der Pandemie, dass die einen Impfstoff exportieren, die anderen nicht und jeder ist sich selbst der Nächste. Auch in der EU wollen einige ein vereintes Europa und die anderen hauptsächlich Geld aus dem großen Topf und am besten sollte auf nationaler Ebene alles bleiben wie es ist. 

Bei einem Angriff von Außerirdischen würden die einen wahrscheinlich auf Kosten der anderen mit den Marsmenschen kooperieren, Voraussetzung wäre jedoch die Akzeptanz eines sprachlich genderkorrekten Vertrages, sonst kooperieren wir nicht, dann verlassen wir lieber diesen blauen Planeten.

Ok, so ist das anscheinend, aber aufgeben wäre doch irgendwie auch falsch, also glauben wir weiter an das Gute im Menschen. 

Apropos Glauben: in diesem Zusammenhang bin ich kürzlich auf Blaise Pascal gestoßen, er schlägt vor, besser an Gott zu glauben, um in den Himmel zu kommen. Wenn Gott wirklich existiert und man nicht an ihn glaubt, dann kommt man in die Hölle. Sollte Gott aber nicht existieren und man trotzdem an ihn glaubt, hat man nichts verloren. 

Der Nutzen, der durch den Glauben erzielt wird, ist also größer als der Verlust, den man zu erwarten hat, wenn er (der liebe Gott) nicht existiert. Nach Pascal lohnt es sich auf jeden Fall, für das eigene Seelenheil, an Gott zu glauben.

So, das war jetzt der philosophische Exkurs zum Wochenende.

Zum Lesen? warum nicht, „Die Glut“ von Sandor Marai

Zum Anhören/Anschauen https://youtu.be/fRMf3wKBCPo  

Ich wünsche euch einen denkenswerten Sonntag, glaubt an das, was euch glücklich macht, denn das ist doch das Wesentliche.

Lieben Gruß aus Pforzheim,

gebt auf euch acht.

Papa/Eckhard

Ein Kommentar

  1. Florian Hofsäß

    Schönen guten Morgen,
    immer wieder ein toller Start in den Sonntag für die Leser*innen der Sonntagsgedanken.
    Vielen Dank dafür.
    Florian

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