Meine Lieben,
Wenn man viel im Auto unterwegs ist, wie ich dann hat man Zeit.
Irgendwann ist man es leid immer dieselbe Musik zu hören, Diskussionen im Radio, die sich meist um ähnliche Themen winden und selten neuen Erkenntnisse bringen.
Finger auf die Stummschaltung, so jetzt ist Ruhe, nur die Dame vom der Navi sagt ab und zu etwas, aber das kann man auch auf stumm schalten( Hat mir ein Freund gesagt).
Stille, nur ein leises Rauschen und ein Singen der Räder.
Während die Landschaf vorbeirauscht, schnell und weniger schnell, oft bleibt sie auch stehen, zum Beispiel im Stau, dann bemerkt man plötzlich, daß sich da draußen auch etwas bewegt, Menschen gehen, Reiter auf Pferden ( auf was auch sonst) Hunde, die sich frei laufen vom Leinenzwang.
Und auch unsere Gedanken befreien sich und unabgelenkt von allem, besuchen uns die besten Ideen.
Sie verschwinden oft recht schnell, aber wenn man sie einlädt, sich mit ihnen aufs Sofa setzt, sie erzählen läßt, kommt immer und immer wieder Neues heraus und man bewegt sich plötzlich auf fast unbekanntem Terrain.
Ich wandere dann immer weiter in mich hinein. schau mich von innen kritisch an und finde manches, das mir eigentlich klar, aber nicht immer bewußt ist.
Ich denke dann oft an Hermann Hesse „ der wahre Beruf des Menschen ist sich selbst zu finden“.
Dafür braucht man Zeit und Ruhe und das ist das was mir oft fehlt, man soll es nicht glauben, auch mir als Privatier ( Rentner klingt irgendwie so doof).
Ich wünsche euch ein ruhiges, nach innen schauendes Wochenende, man findet immer etwas und
Es ist so gut, das zu wissen: daß in uns drinnen einer ist, der alles weiß, alles will, alles besser macht als wir selber.
– Hermann Hesse, Demian
Lieben Gruß vom See
Papa/Eckhard
ps.: gestern sagte Onno zu mir:
“ Opa wenn du gestorben bist, schreibe ich die Sonntagsgedanken für dich weiter.“
Ich will zwar damit noch eine ganze lange Weile warten aber ich fand das doch sehr beruhigend und zudem eine wunderbare Liebeserklärung.