Meine Lieben,
inzwischen ist ja jedem klar, daß ich die Sonntagsgedanken, speziell wenn sie recht ausführlich sind, natürlich unter der Woche schreibe, verbessere, redigiere, wieder neu schreibe und dann am Sonntag ( nie vor 00.00 Uhr) wegschicke.
Jetzt ist Mittwoch, 11 Uhr am Vormittag, ich sitze am Schreibtisch, die Sonne scheint, Wolken ziehen schnell von Westen über den See. Das Pampasgras, mit lila gefächterten Spitzen, das vor meinem Fenster im Hang steht wird vom Wind zerzaust. Auf dem Schreibtisch eher ein Chaos, Bardolinokalender, Taschenrechner, ein bunter Glasstein aus Murano, das Handy ist auch unter irgendetwas begraben nur die Bilder am Rand mit meinen Söhnen im Alter von 3, 7 und 11 in Flumserberg auf der Terrasse im Schnee, mein Opa der fragend , mit einem Finger am Mund in die Welt schaut sowie das letztjährige Familienbild, der Spielzeugtraktor , der Hippie Bully stehen ordentlich am Rande des Schreibtisches. Nur eine lächelnde kleine Buddahfigur hat sich irgendwie in die Mitte geschafft, keine Ahnung wie der das macht.
Jetzt wird der Wind doch etwas stürmischer, Föhn würde ich sagen. Dieser Wind erinnert mich daran, daß ich mit meinem Philosophielehrer, er war ein begeisterter Sportflieger, mal einen Flug gemacht habe. In der Nähe von Aschaffenburg auf einem kleinen Sportflughafen haben wir die Cesna, die irgendwie ganz hinten in der Ecke stand, mit viel Mühe in Freie geschoben.
Er hat alles ordnungsgemäß überprüft und dann ging’s los. Mit Geknatter über die Piste und hoch in die Luft. Es war sehr schön, das Wetter war zwar nicht so hervorragend wie jetzt am See, aber der Wind war ähnlich kräftig, das hat uns aber nicht gestört. Er hat mir vieles erklärt, sämtliche Instrumente, flog einige Schleifen über der Umgebung von Aschaffenburg und nebenbei haben wir, wie es sich gehört, philosophiert. Über Gott und die Welt, die Liebe, Frauen und das Leben im freine Flug im besonderen und allgemeinen. Nach ca. einer Stunde haben wir dann wieder zur Landung angesetzt.
„Jetzt“ sagte er „muß ich mich konzentrieren, beim landen habe ich immer ein bissl Schwierigkeiten“. Mir war mit einem Mal klar warum seine Frau zu ihm gesagt hatte „na, hast du wieder ein Opfer gefunden!“
Ich habe mich gut festgehalten, nach vorne geschaut und mich sehr relaxed gegeben, c
ganz cool!
Ich war dann doch recht froh, daß wir sicher landeten nachdem wir, meiner Meinung nach, den Begrenzungszaun recht knapp überflogen hatten( ist aber vielleicht eine Frage der Perspektive)
Ich wünschen euch allen einen entspannten Sonntag, mit viel Übersicht und einem Zitat von Theodor Fontane
Lieben Gruß aus Hofheim
Eckhard
