Notiz zum 50jährigen Erscheinungsdatum des Weißen Albums:
Dass das „White Album“ von den Beatles (1968)eingefleischten Fans Rekordpreise wert ist, wurde schon 2005 deutlich: Damals verkaufte das Londoner Nobel-Auktionshaus Christie’s ein signiertes LP-Cover des „White Albums“ mit der Nummer 0000008 – für umgerechnet ca. 13.235 Euro. Und zwar ohne Schallplatte.
Meine Lieben,
das war uns, meinen Freunden und mir damals natürlich noch nicht klar. Die beiden Schallplatten waren für uns sehr viel wichtiger, den Poster mit den Texten auf der Rückseite, habe ich mir damals, ganz profan, mit Tesafilm an die Tür meiner Bude geklebt.
Kurz nachdem es erschienen war, hatte ich eine paar Freunde eingeladen. Auf der Kommode im Esszimmer, war mein Schallplattenspieler aufgestellt. Ein Dual, der Lautsprecher war im abnehmbaren Deckel untergebracht, den man dann einfach daneben stellte.
Ich denke es war an einem Samstagnachmittag, meine Eltern waren anscheinend nicht da, sonst wäre so eine Session nicht möglich gewesen.
Wir waren zu zehn Jungs und Mädels. Es gab Kaffee und Kuchen. Das Ziel des Nachmittags war den besten Song des weißen Albums zu küren.
Ich wußte was mir am besten gefiel, Honey Pie!
Heute würde ich eher „While my Guitar gently weeps“ oder „Happiness is a warm gun“ wählen.
Aber irgendwie war ich damals auf Honey Pie versessen, es tanzte irgendwie aus der Reihe, war anders als was man bisher von den Fab Four gehört hatte.
In unserer Abstimmung hat das Lied dann auch tatsächlich den 1. Platz belegt und wurde an diesem Nachmittag die Nummer 1!
Ich glaube mich zu erinnern, daß ich irgendwie die Abstimmung so organisierte, daß dieses Ergebnis von Beginn an zumindest sehr, sehr möglich war.
Durch die ganze Jugendzeit, Beatles, Rolling Stones, die habe ich übrigens mal 1969 in Stuttgart gesehen, mit Brian Jones, gesehen hat die Stones eher meine Freundin, die auf meinen Schultern saß, ich war ja, wie auch heute nicht der längste; die vor mir ragten weit in den Hallenhimmel, hat mich Musik nie losgelassen, bis heute nicht.
Bei meinem 1. „off site meeting, mit der Führungsmannschafft des Unternehmens war ich 2 Tage unter Dauerstress. Nicht nur weil ich meine 1. Präsentation in Englisch halten mußte, abends mit dem Team Schnapsaufgüsse innerlich und äußerlich in der Sauna durchlebte. Ich war eben erst am Anfang meines internationalen Berufslebens, nervös, ein bißchen ängstlich und unglaublich angespannt.
Am Samstag Abend am Ende des Meetings stieg ich in meinen alten VW Passat, einen Firmenwagen hatte ich da noch nicht, auf der Rückbank lag ein riesiger Lautsprecher den mir ein Freund gebastelt hatte. Der offene Lautsprecher war in die Mitte eines weit geöffneten Mundes gemalt und in dessen Mitte klebte als Resonanzkörper ein halbes Ei.
Kaum auf der Autobahn, zurück vom Chiemsee in Richtung München, drehte ich die Musik, die von Kassetten kam, voll auf und sang mir all meine Nervosität, Angst und Anspannung von der Seele, so laut ich konnte.
Ich mache das heute noch, speziell beim autofahren. Singen ist die beste Therapie für ich.
Es befreit!
Ich wünsche euch einen besonders wohlklingenden Sonntag
Lieben Gruß vom See
Papa/Eckhard
Das, was wir ein schlechtes Gewissen nennen, ist immer ein gutes Gewissen. Es ist das Gute, was sich in uns erhebt und uns bei uns selbst verklagt.