Meine Lieben,
Ostern, für die meisten ein überlanges Wochenende, Fahrradtouren, sofern das Wetter mitmacht, Ostereier suchen, Zeit mit der Familie und Zeit zum lesen,
und ich, ich überlege immer noch am Gründonnerstag, was sich für die Ostersonntagsgedanken so anbietet.
Ich habe mal zurückgeblättert um herauszufinden was ich schon alles zu Ostern in den vergangenen Jahren geschrieben habe.
Eigentlich ist fast alles gesagt.
Also was gibt es noch außer dem Osterspaziergang von Herrn Goethe?
„Vom Eise befreit sind…..,…..Sie feiern die Auferstehung des Herrn, denn sie sind selber auferstanden……, ….
Auferstehung, Vergebung, Neubeginn, so wie nach dunkler Nacht das Morgenrot uns weckt und die Sonne uns durch den Tag führt.
Wenig Wasser hat der See in diesem Jahr, vom Fenster sehe ich nur die gelben Bojen, keine Boote sind bis jetzt daran vertäut.
Aber das kommt schon noch, wenn der Schnee in den Alpen schmilzt und es in den nächsten Tagen und Wochen etwas regnet.
So ist das eben, nicht jeder Neuanfang im Leben, in diesem Fall die Bootssaison, ist immer reibungslos, manchmal muß man eben warten und ein wenig geduldig sein bis sich Gewohntes oder Neues einstellt.
Geduld und Ausdauer ist gefragt. Sagt übrigens uns auch der Herr Fontane, „Courage ist gut, Ausdauer ist besser, Ausdauer ist die Hauptsache!“
Ich liebe es am Sonntagmorgen am Schreibtisch zu sitzen. Es ist ruhig nur die Uhr tickt, wie schon seit vielen Jahren. Natürlich schon viel länger, sie ist aus dem 19. Jahrhundert, aber bei mir steht sie jetzt seit meinem 25. Geburtstag, ein Geschenk meiner Mutter.
Ich muß immer höllisch aufpassen, daß ich sie rechtzeitig, vorsichtig aufziehe, zu heftige Bewegungen an ihrem Holzgehäuse bringen sie aus dem Takt und sie verweigert das Ticken.
Es kann dann sein, daß ich mehrere Tage versuche sie wieder anzuwerfen, indem ich hinten, bei offenem Gehäuse das Pendel anschucke. Versteht ihr anschucken, also anstoße.
Als meine Mutter starb war ich logischerweise eine ganze Zeit nicht zuhause, wenn das mehr als 2 Wochen ist, dann wird das schon kritisch.
Über mehrere Tage versuchte ich die Uhr wieder in Gang zu bringen, fast eine Woche hat es gedauert und ich dachte schon, die Mutti gestorben und jetzt bleibt auch noch die Uhr stehen!
Aber mit Ausdauer und Geduld habe ich es wieder hinbekommen
Das Leben geht eben weiter, die Zeit läuft und die Uhr tickt.
Vor Jahren waren wir an Ostern in Taormina, das war ein Erlebnis!
Ostern in Sizilien! Um die Mittagszeit sind wir in einem Restaurant gelandet, das direkt an der Straße lag, nichtgerade wie ein Gourmet Tempel aussah, aber es gab noch 2 freie Plätze.
Man hat uns an einen riesigen Tisch platziert zu einer riesigen, freundlichen, italienischen Familie, die fröhlich, heftig gestikulierenden, laut durcheinander redend versuchte uns die verschiedene Speisen zu erklären.
Das Oster Menü bestand aus einer Vielzahl von Gängen!
Als wir dachten jetzt kommt gleich der Nachtisch wurden wir aufgeklärt, daß diese 7 verschieden Köstlichkeiten erst die Vorspeise waren und jetzt dann noch die Hauptspeise aufgetragen wird.
Im Nachhinein hat sich dann herausgestellt, daß es auch mehrere Hauptgänge waren!
Irgendwann haben wir aufgehört uns zu wehren, haben uns dem nicht versiegenden Rotwein hingegeben, mit Ausdauer alles gegessen was uns vorgesetzt wurde und uns, mit Händen und Füßen redend, bedankt.
Der Mund war ja permanent voll!
Es war eines der besten, außergewöhnlichsten Ostern das ich je erlebt habe und ich kann den Faust des Herrn Goethe bestätigen:
„Hier ist des Volkes wahrer Himmel, zufrieden jauchzet Groß und Klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein.“
Ich wünsche euch fröhliche Ostern vom See,
feiert die Auferstehung, laßt euch nicht unterkriegen, paßt auf euch auf und haltet zusammen.
Euer
Eckhard, Papa, Opa
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