Meine Lieben,
eine gute Freundin hat mir zu Weihnachten einen Abreißkalender geschenkt, „Vergessene Worte“.
So etwas find ich wunderbar, jeden Tag werde ich an einmalige Worte erinnert; dieses Jahr gab es u. a. schon „Stippvisite“, „Habitus“, „Puffmais“, „borniert“, „Kuriositätenkabinett“, „gefeit“……
Ich werde jetzt natürlich, falls etwas sehr Schönes, Außergewöhnliches dabei ist, euch jede Woche einen dieser Ausdrücke um die Augen schlagen. Vielleicht kennt ihr ja doch einige und vielleicht gehen die dann auch nicht so schnell verloren.
Weil Sprache doch etwas einmaliges ist – auch wenn wir heute alle viel Englisch sprechen und viel eingedeutscht haben – wäre es doch schade spezielle Ausdrücke in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Das ist wie beim Dialekt, zumindest unter gleichen (die, die Sprache verstehen und sprechen), also alten Freunden, Bekannten und in der Familie sollte man doch den Dialekt pflegen und nicht versuchen krampfhaft hochdeutsch zu sprechen.
Jetzt hat es geschneit. Ich liebe es am Schreibtisch zu sitzen, über die Dächer auf den See zu schauen; es ist warm, draußen kalt, das ist doch ein herrliches Gefühl, zu wissen, daß man im Warmen sitzen darf.
In der heutigen Zeit bei diesen Konflikten traut man sich gar nicht vorzustellen, wie kalt es in einem Schützengraben in der Ukraine ist. Die Kälte macht ja übrigens nicht an der Grenze halt; alle frieren, auf beiden Seiten und am liebsten wären alle, auf beiden Seiten, auf jeden Fall, diejenigen, die da im Dreck sitzen gerne daheim.
Im Gaza-Streifen ist es zwar nicht so kalt, aber auch bei milden Wintern im Regen ohne ein Dach über dem Kopf in einer zerbombten Steinwüste ist das auch nicht gerade das, was man sich vorstellt.
Also bei allem Wohlfühlen denke ich natürlich an all diese Menschen, spende und sage natürlich jedem, ob er es hören will oder nicht, daß ich dagegen bin, daß wir so miteinander umgehen!
Es fällt natürlich nicht leicht in diesen Zeiten dann an Voltaire zu denken, aber ich tue es trotzdem:
„Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit.“
Die Vögel im kleinen Vogelhaus streiten sich manchmal ums Futter, aber irgendwann hat die dicke Amsel dann auch genug, fliegt weg und überläßt das Vogelhäuschen den Buchfinken, Rotkehlchen, Meisen und natürlich den Spatzen.
Irgendwie kommen so alle zu ihrem Recht, daran könnten wir uns vielleicht ein Beispiel nehmen.
Irgendwie ist doch genug für alle da!
In den 80ern hieß eine Serie im Bayerischen Vorabendprogramm
„Irgendwie und Sowieso“.
Ich habe eigentlich nie darüber nachgedacht, aber als kürzlich bei einer Autofahrt der Titelsong dieser Serie lief und im Display vor mir „Irgendwie und Sowieso“ stand, fiel mir erst auf, wie großartig diese Überschrift ist. (Irgendwie klingt „Headline“ jetzt besser, aber es ist eh – das ist im Süddeutschen dasselbe wie sowieso – egal).
Irgendwie geht schlußendlich alles seinen Gang. Man kann es nicht aufhalten und somit ist das ‚Sowieso‘ einerlei.
Der Schlußsatz bei diesem Video gefällt mir außerordentlich!
Ich wünsche euch einen erbaulichen Sonntag,
Paßt auf euch auf, streitet nicht und haltet zusammen
Lieben Gruß aus Balderschwang
Euer Eckhard/Papa/Opa
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