Meine Lieben,
September, der Sommer torkelt dem Ende zu, mal noch ein bisschen mehr Sonne als normal, vielleicht auch noch mal ein bisschen mehr Regen als normal.
Die frühen Morgen sind wunderbar; die Sonne zeigt sich milchig in der Waschküche und es dauert immer ein wenig, bis sie sich mit ihren Strahlen durch die Zwischenräume in den Spinnennetzen drückt.
Im Garten bereitet man sich langsam auf den langen Schlaf vor und auch meine Schildkröten, Agamemnon und Elektra ( sind ja griechisch) wissen nicht genau, soll ich mich schon eingraben oder bleibt es noch warm… Eigentlich wissen sie es ja!
Nicht das Wann und Warum. Sogar wenn sie sprechen könnten, wäre es schwierig für sie, uns zu berichten.
Instinkt!
Früher habe ich mal gedacht, Instinkt wäre besser als Verstand. Stimmt natürlich nicht, aber manchmal ist Instinkt doch von Vorteil.
Ich hab’ selten Fehler gemacht, wenn ich mich auf mein Gefühl verlassen habe. Denke ich zu viel nach, komme ich meist durcheinander.
Gott sei Dank bin ich aber von lieben Menschen umgeben, die dann für mich das Notwendige tun und mir logische Hilfe anbieten, denken.
Gestern auf der kurzen Rückfahrt vom Hundespaziergang hatte ich zufällig einen Radiosender angeschaltet, der deutsche Schlager sendet. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich bewusst diesen Sender gewählt, aber das traue ich mich nicht zu sagen, geschweige zu tun, wenn meine Frau, Freunde oder Söhne dabei sind.
Auf jeden Fall hörte ich dort „Help me Ronda“ von den Beach Boys auf Deutsch!
Dann heißt das „Hilf mir Sonja“.
Ich dachte mir, wer heißt denn heute noch Sonja und da fiel mir ein, dass wir vor grauer, grauer Vorzeit Bekannte hatten; sie hieß Sonja, war etwas fester, hatte schwarze Haare und braune Augen.
Eigentlich ein schöner Name.
Sonja ist übrigens die russische Form von Sophia. In Russland wird es aber eher als „die Träumerin“ und nicht als „die Weise“, bezeichnet.
Wobei man natürlich darüber nachdenken kann, ob träumen und weise sein nicht doch irgendwie miteinander verbunden ist.
In Deutschland war die Blütezeit des Namens um 1970.
Apropos September, sind Jahreszeiten nicht wie Leben?
Jung genießt man den Frühling, das frische Grün, Maiwanderungen, lauscht dem Kuckucksruf und klopft wie selbstverständlich auf den Geldbeutel (soll helfen).
Der heiße, trockene Sommer im Freibad, hinten in der Ecke des Geländes, auf dem „Hügel“, mit Kofferradio und Freundin im Arm.
Der September, Ende der wilden Zeit, Beschaulichkeit, das Leben färbt sich bunt, man hat die Ruhe es zu bemerken und genießt es.
Vom Winter reden wir jetzt noch nicht!
Ich wünsche euch einen wunderbaren, langsamen Sonntag.
Passt auf euch und die anderen auf, streitet nicht
und haltet zusammen!
Den Puls des eigenen Herzens fühlen.
Ruhe im Inneren.
Ruhe im Äußeren.
Wieder Atem holen lernen, das ist es.
(Christian Morgenstern (1871-1914)
Lieben Gruß vom See
Euer Eckhard/Papa/Opa
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