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Wieder Ostern

Meine Lieben,

letztes Jahr war Ostern am 17. April.
Warum ich das weiß?: Ich hab’ mal nachgeschaut, was ich im letzten Jahr zu Ostern so geschrieben habe.

Ich dachte, was soll ich dieses Jahr schreiben, denn Ostern ist ja Ostern, jedes Jahr, und solche Riesenunterschiede gibt es ja nicht. Ich lief also so durch die Wohnung, eigentlich mehr nur um den großen Tisch herum und wartete auf ein Eingebung.

Ich muss nämlich ein bisschen vorarbeiten, weil in diesem Jahr bin ich – wenn ihr das lest – mit meinen beiden ältesten Enkeln in Madrid, beim Fußball.
War ein Versprechen, dass ich den beiden schon vor einiger Zeit gegeben habe.
Natürlich haben sie sich auch beteiligt und haben dieses Jahr auf Weihnachts-Geburtstags- und Ostergeschenke verzichtet.

Also, was fällt einem an Ostern ein? Naja, Goethe- Osterspaziergang, habe ich aber alles schon letztes Mal und wahrscheinlich auch davor geschrieben. Ich könnte natürlich jetzt darauf vertrauen, dass ihr das entweder schon wieder vergessen habt, vielleicht nicht gelesen habt und dann eigentlich genau dasselbe nochmal schreiben, sozusagen copy and paste.

Inzwischen kommt die Sonne raus; ich geh mal auf die Terrasse, vielleicht fällt mir noch etwas anderes ein.
Unten auf der Straße läuft eine ganze Kinderschar, begleitet von den Kindergärtnerinnen. Auch eine Art vorgezogener Osterspaziergang; wahrscheinlich ist das mal eine Abwechslung für die Kleinen, die da Hand in Hand in Zweiergruppen gehen.

Apropos Kindergarten, der war für mich nur ums Eck und ich ging dort schon mit zwei Jahren hin, weil meine Mutter arbeitete. Wahrscheinlich hat mich dann die Oma um 12 Uhr abgeholt, aber das weiß ich jetzt nicht mehr.
Was ich weiß ist, dass die zwei Damen, die uns behüteten Schwester Emilie und Tante Luise hießen. Die waren alt, glaube ich auf jeden Fall, nicht so etwas Modernes, wie man heute sieht.
Stundenlang habe ich mit meiner Mutter gestritten, dass es heißt : „Turnen ist die bede Medidi“. Meine Mutter hörte nicht auf zu behaupten, das hieße „beste Medizin“, aber die hatte wahrscheinlich keine Ahnung und wenn wir im Kindergarten turnten und Schwester Emilie uns das vorsagte, war sie ja im Übrigen auch nicht dabei.
Also!
Über dem Kindergarten im ersten Stock war der Gemeindesaal der Thomas-Pfarrei; manchmal war ich dort im Kindergottesdienst, später im Konfirmandenunterricht, die Konfirmation war dann aber in der Schloßkirche.

Wir wurden konfirmiert und unten in der Gruft lagen die Markgrafen. Geheiratet habe ich übrigens auch in der Schloßkirche, ich muss mal die Gabi fragen, wie der Pfarrer hieß, der uns traute, ob das derselbe war, der uns auch konfirmierte…

So ist das immer, oben wird man dem Himmel oder der Ehe zugeführt und unten liegt man dann in der Gruft, aber da wir ja über Ostern reden, fährt man ja doch irgendwie dann gen Himmel, sofern man ein anständiger Kerl war, in diesem Zusammenhang empfehle ich wie immer Blaise Pascal.

Man glaubt an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man belohnt.
Man glaubt an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man nichts.
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert nicht – in diesem Fall gewinnt man ebenfalls nichts.
Man glaubt nicht an Gott, und Gott existiert – in diesem Fall wird man bestraft.

Also, somit alles klar!

Da jetzt Ostern ist und auch der Montag noch ein freier Tag, habt ihr ja mehr Zeit, die Sonntagsgedanken zu lesen. Dann blättert doch mal auf den 17.4.22 zurück und lest die SG von dort zum ersten oder auch zum zweiten Mal.

Ich wünsche euch auf jeden Fall Frohe Ostern; heute aus Madrid gemeinsam mit Emil und Onno.

Haltet zusammen, streitet nicht und passt auf euch und die anderen auf!

Euer Eckhard/P/O

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