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Frauen, Männer, Mode und Sterne*

Meine Lieben,

Am Morgen beim Blick in den Spiegel, kritisch, aber wohlgefällig stellt man dann doch fest, dass sich einiges verändert hat und wahrscheinlich auch so bleibt! Während Frauen es gewohnt sind – und es seit frühen Jahren auch praktizieren, ich nehme an seit der Pubertät -sich aufzuhübschen, bleiben Männer so wie sie sind. 

Die heutige emanzipierte Frau macht diesen Aufhübschaufwand zwar nur für sich, sagt sie, aber ich habe mal gelesen, dass es auch tiefer liegende Gründe geben soll. 

Auf jeden Fall ist es den Frauen in der Politik zu verdanken, auch wenn sie noch in der Minderheit sind, dass als erstes die Friseure nach dem Lockdown geöffnet wurden. Am sogenannten Weltfrauentag will man schließlich entsprechend aussehen. 
Naja, ich denke, egal wieviel Frauen in der Politik sind (in Deutschland schon seit vielen Jahren an führender Stelle) machen Männer sowieso im Endeffekt immer das, was Frauen wollen. 
Das war schon immer so und wird sich auch in Zukunft nicht ändern.

Zurück zu den Männern, zu uns. Bei uns bleibt eben alles so wie uns die Natur ausgestattet hat. 
Die weniger Schönen bleiben weniger schön, die Gutaussehenden bleiben gutaussehend, aber alle werden älter. 
Man trägt jetzt grau. (was mich wundert, die Augenbrauen behalten die ursprüngliche Farbe, zumindest noch im Moment). Ja, so schwarz war ich mal, kann ich Jüngeren versichern. 

Und dünn war ich auch! Wirklich?
Und einen Sixpack hatte ich! Wirklich? 
Ja! Hat mir aber nicht gestanden. 
Ach so!

Der Bart ist jetzt auch recht grau, fast schon weiß! 
Bart war mal Mode als ich 16 Jahre alt war, dann war es altmodisch, dann wieder Mode, wieder altmodisch und heute wieder Mode. Also heute ist man mit Bart sozusagen up to date. Und alle die jetzt glauben das wäre etwas Neues, der letzte Schrei, ist es leider nicht! Gibt’s schon ewig!

Meinen trage ich jetzt, ohne Unterbrechung, 54 Jahre!
Wahrscheinlich würde ich mich nicht erkennen, wenn ich ihn mal abnehmen würde. Ja, wenn ich die Augen schließe, dann wäre ich sicher, dass ich noch ich bin, denn innen verschiebt sich ja nichts.
Auch wenn vieles die Zeit verweht, innen, ganz innen drin bleibt es in wesentlichen Dingen, wie es schon immer war.

Bin ich gegen Fortschritt? Nein, aber manche Dinge (nicht-technische) ändern sich einfach nicht oder sehr, sehr langsam. Man kann zum Beispiel ein Unternehmen so oder so organisieren, aber es gibt nur begrenzte Möglichkeiten und die kommen in unregelmäßigen Abständen immer wieder als „etwas Neues“ an die Oberfläche und alle machen dann zukunftsgläubig mit. 

Die Evolution, was uns Menschen betrifft, ist so langsam, da muss man schon einige hundert Jahre leben um eine wesentlich Änderung zu sehen, frustrierend? Nein, einfach akzeptieren!

Übrigens habe ich gehört, lässt die anfängliche Begeisterung für die „Neuerung“ Homeoffice (Heimarbeit) wieder nach. Früher war es recht angenehm, wenn man alle paar Wochen einen Tag von zu Hause arbeiten, und so auch nebenbei kurz die Waschmaschine befüllen konnte. 
Man war an diesem Tag trotzdem meist produktiver, weil die vielen Nebenherkonversationen in der Kaffeeecke (tatsächlich 3 „e“, ich hoffe das stimmt, wahrscheinlich Rechtschreibreform) wegfielen. 
Aber jetzt wollen viele Heimarbeiter wieder ins Büro und nur ab und zu zu Hause bleiben, weil wir eben doch soziale Tiere sind.
So kommt alles irgendwie wieder ins Lot (was für ein schöner Ausdruck).

Apropos Rechtschreibreform, jetzt werden die Männer ja immer mehr durch einen Stern * ersetzt. Man sagt nicht mehr Kunde (ich habe das immer als geschlechtsneutral empfunden), sondern entweder Kundin/Kunde (das verstehe ich), oder aber (neu) „Kund*in“.

Immerhin einen Stern, und der strahlt ja selbst noch, auch wenn das Licht längst erloschen ist.
Aber was soll’s, so wichtig ist das ja alles nicht! 

Wichtig ist was bleibt, die Kunst, die Literatur, die Musik, die Liebe und die Freundschaft
Lest doch mal wieder Max Frisch zum Beispiel „Mein Name sei Gantenbein“ und zur Musik von heute habe ich eine sehr spezielle, emotionale Bindung. https://youtu.be/6pygDn9BCww

Euch allen einen schönen Sonntag und einen lieben Gruß aus Hofheim.

Gebt auf euch acht!

Papa/Eckhard

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