Meine Lieben,
das mit dieser, am vorletzten Sonntag angekündigter und dann auch angewandter Pause macht mich nicht richtig glücklich.
Solche vorgeplanten Maßnahmen sindnichts für mich! Ich sollte eher pausieren, wenn mir danach ist und nicht so vorausgeplant.
Also in Zukunft werde ich das meinem Naturell entsprechend händeln (ich weiß, daß man das mit a schreiben müßte, aber so macht das doch mehr Spaß), also spontan mal pausieren und ihr müßt dann eben im Netz nachschauen, zudem bekommt ihr ja meist bei Neuerscheinungen von Sonntagsgedanken eine Benachrichtigung.
Die Pause habe ich nicht nur gemacht, um meinen Speicher wieder aufzufüllen sondern auch, weil ein Wochenende in Madrid anstand, gemeinsam mit meinem Bruder.
Das letzte Mal haben wir unserer Schwester beim Umzug geholfen – in Paris – und sind anschließend für eine Woche in die Bretagne ans Meer gefahren.
Auf dem Rückweg haben wir dann nochmal bei ihr Station gemacht, von Crêpes und Galettes geschwärmt aber vor allem von einem wunderbaren Fromage Blanc, den besten, den wir je gegessen hatten.
Wir haben ein 250-Gramm-Töpfchen vertilgt, auf einen Satz, und natürlich noch eines für sie mitgebracht.
„ Also“, meinte sie, „da habt ihr was verwechselt, das ist kein Fromage Blanc, das ist Creme Fraiche!“
Ok, hat auch super geschmeckt.
Auf dem Rückweg wurden wir dann in Straßburg and der Grenze angehalten, mußten fast das gesamt Auto ausräumen, umgeben von Polizisten mit Maschinenpistolen.
Schleyer Entführung!
Tja, jetzt wißt ihr auch, wann ich das letzte Mal mit meinem Bruder unterwegs war.
Vor 47 Jahren!
Deswegen war es mal an der Zeit wieder gemeinsam etwas zu unternehmen.
Nicht daß wir 47 Jahre keinen Kontakt gehabt hätten, aber wie das so ist, war eben jeder mit seinem Leben beschäftigt und jetzt als
„dos señores viejos“, wie der Mann bei der Stadtrundfahrt bemerkte, als er uns die verbilligten Karten verkaufte, jetzt hatten wir eben Zeit.
Genug Zeit zum Reden, sich in Museen zu vergnügen, zum Essen, zum Trinken, zum Spazierengehen, zum Staunen, zum Begeistert-Sein,
zum uns Wiederfinden!
Es war wunderbar.
Diese Woche zu Hause war richtiges Aprilwetter. Gott sei Dank gibt es etwas, das doch immer gleich bleibt, Regen, Schneeregen, Sturm; wenn ich heute am Freitag auf den See schaue, tun mir die Pappeln unten am Wasser fast leid, die müssen ganz schön etwas aushalten.
Nach diesem Wochenende mit meinem Bruder und dem Sturm heute geht mir durch den Kopf: Ja wenn der Wind bläst, man sich wie die Pappeln dagegenstemmt, dann ist es wichtig, daß man gut verwurzelt ist, einen festen Stand hat.
Da merkt man dann auch, wie wichtig sie ist, die Familie.
Bei allen unterschiedlichen Ansichten, bei allen Fehlern und Mucken, die jeder von uns doch hat, übernimmt man in einer Familie Verantwortung füreinander, sorgt sich und sorgt wenn notwendig auch, ist eben einfach immer da, egal wie die Zeiten gerade sind.
Vielleicht vergißt man es manchmal auch, aber niemand liebt dich so bedingungslos wie deine Eltern und Großeltern und toleriert dich im Endeffekt so wie deine Geschwister.
Übrigens der Satz am Schluß der Sonntagsgedanken, nicht zu streiten und zusammenzuhalten ist im Original von der Mutti und die hat sich bestimmt wahnsinnig gefreut, daß die Buben gemeinsam in Madrid waren!
https://youtu.be/Yc-7IQqcqeM?feature=shared https://youtu.be/7qbEt_lSib4?feature=shared
Ich wünsche euch einen verlässlichen Sonntag,
paßt wie immer auf euch und die anderen auf,
streitet nicht und haltet zusammen.
Lieben Gruß vom See
Euer Eckhard/Papa/Opa
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