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Frohe Ostern

Vom Eise befreit…
So fing bei uns zu Hause immer der Ostersonntag an. Mein Vater als eingefleischer Goethe-Fan hat das vor dem Köpfen des Frühstückseies und vor unserem Suchabenteuer zitiert.
Erst viel später stellt man fest, wie vieles aus der Kindheit und Jugend sich dann doch festgesetzt hat und Teil unseres Lebens ist.
Schlechtes wie Gutes.

Über Schlechtes oder besser gesagt Problematisches reden wir jetzt nicht.
Auf das Gute blicken wir mit Stolz, glauben, es wäre durch unser eigenes Zutun entstanden. Später, viel später stellt man fest, wann der Grundstein für vieles gelegt wurde und warum wir so sind, wie wir sind.

Vom Eise befreit… gefällt mir auch, und nicht nur das, sondern der gesamte Faust. (Wäre eines meiner ‚Auf-die-einsame-Insel-Bücher‘).

Ich lese ihn immer und immer wieder. Wenn man älter wird, versteht man ihn besser und besser und findet Gefallen zum Beispiel an:

Der Jugend, guter Freund, bedarfst du allenfalls,
Wenn dich in Schlachten Feinde drängen,
Wenn mit Gewalt an deinen Hals
Sich allerliebste Mädchen hängen,
Wenn fern des schnellen Laufes Kranz
Vom schwer erreichten Ziele winket,
Wenn nach dem heft’gen Wirbeltanz
Die Nächte schmausend man vertrinket.
Doch ins bekannte Saitenspiel
Mit Mut und Anmut einzugreifen,
Nach einem selbstgesteckten Ziel
Mit holdem Irren hinzuschweifen,
Das, alte Herrn, ist eure Pflicht,
Und wir verehren euch darum nicht minder.
Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,
Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

Das hört man doch in meinem Alter gerne!

Der Osten steckt angeblich auch in „Ostern“. Da man „früh am Morgen“ das leere Grab entdeckte, ist die Morgenröte das Symbol der Auferstehung.
Ich glaube eher, daß Ostern von Ostera kommt, das war die germanische Göttin der Fruchtbarkeit, des Frühlings und der Morgenröte.

Naja, vielleicht stimmt ja beides, glaubt, was ihr wollt, denn das darf man ja sowieso, glauben was man will.
Und der Hase? Der war zu germanischen Zeiten der Frühlingsbote eben dieser Göttin, na also!

Übrigens heißt es in manch anderen Sprachen nicht Ostern sondern zum Beispiel Pasqua, Paques, Pascua……, dann geht das auf das jüdische Pessachfest zurück.
Wird auch im Frühling gefeiert, also irgendwie Morgenröte, Frühling, Auferstehung, das hat alles mit Neubeginn zu tun.

Zu meiner Schulzeit hat übrigens das Schuljahr auch zu Ostern begonnen, paßt doch irgendwie auch zu Neubeginn und Anfang.

1966 wurde das dann in den Sommer verschoben und das Schuljahr beginnt soviel ich weiß seit damals offiziell am 1. August, also meist mit Ferien.
So kann man sich gleich besser auf das Leben und die 35 Stunde Woche einstimmen.

Tschuldigung, war jetzt sarkastisch und speziell an diesen Feiertagen vielleicht nicht angebracht.

An diesen sucht man Ostereier, findet kleine Geschenke an allen möglichen und unmöglichen Orten, freut sich über Frühlingsblumen im Garten, die Welt taucht in zartes Grün und viel Gelb und das macht doch etwas mit uns.

Aufbruchstimmung, Altes hinter sich lassen, mit positiver Energie vorwärts, Neues wagen!
Das Leben bleibt nicht stehen, es eilt mit uns davon und dauert wenn man auf die Menschheitsgeschichte blickt, nur einen Augenblick!
Also, dann auf, los geht’s!

Ich wünsche euch frohe Ostern,
haltet zusammen, streitet nicht und paßt auf euch auf.
Und da ich mich mal wieder nicht entscheiden konnte, gibt es an Ostern zwei Lieder, eines für den Ostersonntag und eines für den Ostermontag.

https://youtu.be/l1C8NFDdFYg?feature=shared https://youtu.be/2J7JM0tGgRY?feature=shared

Lieben Gruß Vom See
Euer Eckhard/Papa/Opa

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