Meine Lieben,
ist es wirklich wichtig, pünktlich zu sein? Und gilt das dann immer, für alle Lebensbereiche, privat wie geschäftlich?
Ich weiß es nicht; ich kann nur sagen, dass ich – in der Regel – immer pünktlich bin.
Warum?
Keine Ahnung, vielleicht Erziehung oder etwas genetisches? Bei Deutschen und Schweizern (Ich kenne auch Ausnahmen, zumindest eine.) könnte das ja so sein, während andere Volksstämme dieses Gen nicht haben oder zumindest nicht so ausgeprägt.
Um ehrlich zu sein, ist ja schon prima, wenn der Zug pünktlich ankommt und abfährt. Hier am See erstaunt mich sogar die BSB, das ist die Schweizer Schifffahrtslinie; auch die sind auf die Minute genau am Steg.
Das ist schon bewundernswert, irgendwie rechnet man auf dem Wasser nicht damit.
Ich sage mir immer, was wäre wenn ein Busfahrer einfach sagen würde „Ob ich jetzt um 5 vor oder um 12, so wie es im Fahrplan steht abfahre, ist doch egal.
Für mich ist eben Zeit wichtig, ist ja übrigens das einzige, das sich nicht vermehren oder sparen lässt.
Vorbei ist vorbei!
In Meetings habe ich früher oft mit dem Zitat „Zeit ist Geld/ Time is Money“ (ist übrigens von Benjamin Franklin) gearbeitet.
Ich nahm einen Geldschein, ließ ihn aus meiner Hand auf den Boden gleiten, hob ihn dann wieder auf und konnte so sehr schön den Unterschied zwischen time und money zeigen. Geld kann man eben wieder aufheben, bzw. zurückbekommen, Zeit logischerweise nicht; was weg ist ist weg, vorbei ist vorbei!
Ja, es soll auch Schuldner/innen geben, die das Geliehene nicht zurückzahlen, aber das sind doch bestimmt Ausnahmen.
Die Zeit fasziniert mich schon immer und ist für mich sehr wichtig, deswegen fand ich Senecas Briefe an Lucilius immer so einmalig.
Meinen Mitarbeitern habe ich früher erklärt, wenn sie zu spät zum Meeting kamen, dass der liebe Gott all die Minuten, die man zu spät kommt, am Ende des Daseins abzieht und dem Wartenden als Bonusstunden überträgt.
Die Zuspätkommenden hat das aber nicht erschreckt, da ja keiner weiß, wann das letzte Stündchen schlagen wird, man den Löffel abgeben muss, um über die Wupper zu gehen (Was für ein Ausdruck!).
Also wie löst man dieses Problem? Wahrscheinlich nicht. Vielleicht muss man sich damit abfinden, dass manche eben „on time“ sind und andere nicht.
Lustigerweise gilt das nicht für alle Lebensbereiche. Ich kenne einen „Unpünktlichen“ der genau weiß, wann das Fleisch „a point“ ist und nimmt auch nicht die Nudeln eine Viertelstunde zu spät aus dem Wasser.
Also wirklich ein kompliziertes Thema.
Heute ist der 3. Advent und das Christkind kommt pünktlich am 24. Dezember, das ist dann in diesem Jahr gleichzeitig der 4. Advent.
Da mir die Muse in diesen Stillen Tagen fehlt, weiß ich nicht, ob ich mich in den nächsten zwei Wochen hinsetze, um zu schreiben. Spätestens im neuen Jahr bin ich dann zurück.
Ich wünsche euch und euren Lieben ein besinnliches Weihnachtsfest. Betet für den Frieden, wenn ihr glaubt, dass es hilft; denkt an alle, die in diesen Zeiten viel Leid erdulden müssen und hofft mit mir, dass sich alles für alle Menschen in eine menschenwürdige Richtung entwickelt. Auge um Auge, Zahn um Zahn wird bestimmt nicht dazu beitragen, dass etwas besser wird.
Verzeihen, vergeben, helfen, Verständnis haben, sich gegenseitig unterstützen, das ist, denke ich, der richtige Weg.
Ich wünsche euch einen stimmigen 3. Advent
passt auf euch auf, streitet nicht und haltet zusammen!
Lieben Gruß vom See
Euer Eckhard/Papa/Opa
Kommentare sind geschlossen, aber Trackbacks und Pingbacks sind möglich.