Meine Lieben
vor einigen Tagen verließ uns Shane MacGowan von den Pogues; er wurde nur 65 Jahre alt, der arme Siech (Schwyzerdütsch)
Ich habe dann nachgeschaut, was ich von den Pogues habe; ehrlich nicht so viel bzw. nichts.
Da habe ich eben mal nachgekauft und einen Tag lang nur diese Musik gehört.
Sehr irisch, ich kam mir vor, wie auf einer Busfahrt mit meinem HR-Team.
Fuhren wir nach dem Meeting irgendwohin zum Abendessen, meist mit einem großen Bus, da hob auf jeden Fall eine fröhliches Singen an.
Meist haben die Iren damit angefangen; die singen ja eigentlich immer, sobald sich eine Gelegenheit ergibt und auch wenn sich keine Gelegenheit ergibt, dann singen sie trotzdem; find ich irgendwie unglaublich gut.
Singen befreit!
Ob ihr nun den Ton halten könnt oder nicht, singen hilft immer, in allen Lebenslagen.
„Wo man singt, da laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“, reimt der Herr Seum.
So ganz stimmt das jetzt nicht, aber im Großen und Ganzen kann man das doch unterschreiben.
Mit schlechter Laune singt man nicht. Singen macht nämlich glücklich, ruft Erinnerungen wach, entspannt ist eigentlich eine allumfassende Therapie, für alles Mögliche.
Bei mir ist fast alles mit Musik verbunden. Heute würde man sagen, das ist mein Link zu den Situationen und Gefühlen aus allen Zeiten, wenn ich höre und mitsinge ist alles wieder da.
Singen hilft auch, Stress abzubauen. Ich kann mich noch erinnern, bei meinem ersten internationalen Meeting, ich war ein junger Personalreferent und zwei Tage mit ‚gestandenen‘ Managern im Off-Site-Seminar.
Nach dem Meeting auf dem Nachhauseweg ist die ganze Anspannung von mir abgefallen; ich habe in voller Lautstärke im Auto gesungen.
Hilft!!
Mein Gott, jetzt werde ich bald 73 Jahre alt; vielleicht mal Zeit erwachsen zu werden. Aber eigentlich nicht nötig, alle um einen herum denken ja, man wäre in diesem Alter zu 100% erwachsen.
SIe wissen aber nicht, dass man nie erwachsen wird, da innen drin!
Ich glaube sogar, dass das für alle irgendwie gilt.
Jeder denkt, die anderen sind reif, erwachsen und nur man selbst ist immer noch der Bub/das Mädel von damals.
Ist man auch, aber keiner im Rund merkt das.
Alle spielen ihre Rolle perfekt
Ach, Nikolaus war diese Woche auch; daran merke ich, dass ich vielleicht doch ein klein wenig erwachsen bin.
Seit etlichen, langen Jahren kommt er nicht mehr, hinterlässt höchstens etwas im Schuh.
Früher, als ich erwachsen sein wollte (ich wusste nicht, was das ist und was für Probleme damit einhergehen), da kam er immer schnaufend die Treppe hoch; machmal war auch noch der Knecht Rupprecht dabei.
Wir haben schön unser Gedichtlein aufgesagt, er hat aus dem großen Goldenen Buch unsere guten und schlechten Taten vorgelesen und ein bißchen zu mehr
‚Dies‘ oder ‚Das‘ aufgefordert, vielleicht ein bisschen gelobt. Ein Stein ist uns vom Herzen gefallen, wenn er dann wieder die Treppe hinunter polterte.
Tja, danach haben wir alle noch ein paar Weihnachtslieder gesungen, die ganze Anspannung wurde mit jedem Ton in den Himmel gehaucht.
Trotzdem jetzt etwas für meine irischen Freunde
In einer sms (Vorläufer der Sonntagsgedanken) an meine Söhne vom 14.August 2016, 5:25 habe ich folgenden Text, der heute sehr gut paßt, entdeckt:
„Niedergeschrieben am 2. Juni 2009 beim Flug von Istanbul nach Rom.
Mein Großvater hat mir die Liebe zur Musik ins Herz gelegt, mein ganzes Leben bin ich ihm dankbar dafür!
Nichts sind wir ohne das Schwingen im Herzen!
Singt, dann lebt ihr!“
Genießt den Sonntag,
musiziert (wer kann), singt euch alles von der Seele,
passt auf euch auf, streitet nicht und
haltet zusammen
Lieben Gruß aus Hofheim
Euer Eckhard/Papa/Opa
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