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Märchen

Meine Lieben,

nur kurz war ich diese Woche am See.
Termine in Hofheim und auch sonst so Einiges zu erledigen, mein Kopf ist so voll, dass ich gerade keine freie Stelle finde, um zu graben und irgendetwas für mich wesentliches freizulegen.
So hatte ich mehr oder weniger beschlossen, dass bevor ich einen M…st schreibe, ich nichts aufschreibe und es eben mal keine Sonntagsgedanken gibt.
Weil es ja nicht so ist, dass es gerade immer so aus einem heraussprudelt wie eine Quelle, die man in der Tiefe ausgegraben hat und die jetzt unaufhörlich Ideen ausspuckt.

Also, es war Samstagmorgen, ich bin mit Brunello beim Morgenspaziergang und denke mir, wie ich so dahinschreite, ob die Kinder eigentlich heute noch Märchen lesen?
Wie ich auf den Gedanken kam, kann ich auch nachvollziehen; ich unterstütze gerne andere, so nach dem Prinzip geben ist besser als nehmen.
Ich dachte also beim Gehen, ich komme mir vor wie ein Goldesel und jetzt war er da, der Geistesblitz.

„Tischlein deck dich, Esel streck‘ dich und Knüppel aus dem Sack.“
Dieses Märchen hat mich schon als Kind fasziniert; ist ja auch unglaublich praktisch: Man hat immer genügend zu essen, Geld um sich alles Mögliche zu kaufen, ob man es jetzt braucht oder nicht und einen Knüppel, um sich zu wehren.

Als Bub meinte ich, das ist doch alles super und ich wünschte mir, dass die gute Fee käme und sagen würde „Lieber Eckhard, weil du so ein braver Bub bist, hast du einen Wunsch frei.“

Genau so ein Tischlein deck dich etc. hätte ich mir gewünscht.

Die gute Fee kam aber leider nie.

Wenn ich mir das heute aber genauer überlege, hat die gute Fee das doch irgendwie alles auf die Reihe gebracht, ohne zu fragen und es mir einfach so zur Verfügung gestellt.
Am Anfang des Märchens steht jedoch jede Menge Unbill, dann viel Arbeit und erst dann der verdiente Lohn.

So ist dieses Märchen, wenn ich das heute so betrachte, für mich wahr geworden.

Ich habe ein Tischlein deck dich, einen Goldesel und der Knüppel aus dem Sack wird heute eher auch vom Goldesel erledigt. Man kann nämlich, um sich zu wehren einen Anwalt bezahlen.
Meine Moral von der Geschichte: …… Könnt ihr euch schon denken, und dazu noch ein bisschen Glück (muss sein), dann läuft das!

Und:
„Man muss das Glück begreifen, dass der Boden auf dem du stehst, nicht größer sein kann als zwei Füße ihn bedecken.“ (Kafka)

Ich wünsche euch einen entspannten Sonntag,
streitet nicht, haltet zusammen und passt aufeinander auf!

Lieben Gruß aus Hofheim

Euer Eckhard/Papa/Opa

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