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Wesentliches

Meine Lieben,

Gedanken zu sammeln, schreiben, alles das braucht Zeit. Ich stehle sie mir manchmal, manchmal ist sie auch einfach da, diese Zeit.
Heute nehme ich sie mir.
Nach dem Frühstück sitze ich am Laptop, schaue auf den See, vorbei am Oleander und der Alraune (Statue). Die Oktobersonne taucht alles in ein wunderbares, helles Licht. Der See blendet mich; vielleicht macht es dieses Licht, dass die Alraune heute aussieht wie ein Mann, der gelassen vor sich auf den Boden schaut.

Er steht da mit leichtem Hohlkreuz, den Bauch ein ganz klein wenig vorgestreckt und schaut einfach.
Verschwindet die Sonne kurz hinter einer Wolke verändert er sich, wie, das kann ich jetzt nicht sagen.
Die Elster auf dem alten Nussbaum versucht ihm etwas zu sagen, er aber unterhält sich jetzt intensiv mit den Rosen vor ihm und hat weder Augen noch Ohren für den schwarzweiß Gefiederten.

Er hat es irgendwie geschafft – so kommt es mir wenigstens vor – seine Seele so zu formen, dass nichts von dem, was kommt und geschieht ihm etwas anhaben kann.

Wahrscheinlich ist dies das Wesentliche, das wir finden wollen.
Nein, nicht etwa emotionslos, im Gegenteil, unser ganz eigenes „Was-auch-immer“, das nur uns gehört, welches wir auch niemals teilen, ist fest und stabil.

Wir schwimmen im Glück.

Ich bin so froh, dass ich mir diese Minuten genehmigt habe, um zu sitzen, zu denken und zu schreiben; ist irgendwie wie Meditation für mich.

Dann bin ich jetzt bereit, den Tag anzugehen.
Das Alltägliche ist zur Zeit fast ein Arbeitsleben (ist leicht übertrieben ); mein Enkel macht ein Praktikum bei einem Gartenbaubetrieb.

Für mich heißt das, früh aufstehen, so gegen halb sieben, Vesper und Frühstück richten, später am Tage etwas kochen, große Mengen (unglaublich was ein 14jähriger vertilgen kann), Wäsche waschen….
Aber auch zuhören, sich interessieren, da sein!

Die größten Schwierigkeiten mit diesem (fast) Arbeitsleben hat Brunello, er liegt nämlich gerne bis 8.00 Uhr in seinem Korb

Aber es ist eine herrliche Zeit; ich erfreue mich an ihr, genieße zu helfen, zu unterstützen, für jemanden wichtig und im Hier und Jetzt zu sein.

Wunderbar!

Die Tage habe ich unten am See gefrühstückt, die Terrasse ragt mehr oder weniger aufs Wasser, das wie ein Spiegel ist, ein später Fischer, ein paar Möwen tanzen um sein Boot, anmutig, wie im Walzerschritt

Heute ist das Leben einfach gut, komplett wie ein Punkt, aber der ist ja immer komplett!

Genießt den Sonntag,
streitet nicht, haltet zusammen und
passt auf euch und die anderen auf!

Lieben Gruß vom See

Eckhard/Papa/Opa

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