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Manchmal, ja manchmal…

Meine Lieben,

Donnerstag und nicht den Schimmer einer Idee. Natürlich dreht sich etwas im Kopf, aber schneller und schneller, sodass man es nicht festhalten kann.
Ihr kennt das bestimmt, zu viel ist schwierig, die Auswahl zu groß, weniger ist machmal einfacher.
Es gibt dann nicht so viele Alternativen.
Nur Wesentliches bleibt; ach, das wird mir jetzt wieder zu nachdenklich, zu philosophisch, eigentlich wollte ich euch etwas Leichtes, Anregendes erzählen.

Ah, vielleicht das:

Zwischenstop von irgendwo nach irgendwo in München, Sommer, eine Bullenhitze! (Das gab es auch schon vor dem Klimawandel).
Wir werden mit dem Bus zum Flieger gefahren.
Plötzlich bleibt er stehen, irgendein Hindernis; der Grund bleibt verborgen.

Wir stehen, Klimaanlage des Busses läuft auf Hochtouren; es ist trotzdem unerträglich!
Zehn Minuten vergehen; bei der Hitze ist das eine gefühlte Ewigkeit.
Meine Leidensgenossen fordern den Fahrer auf – in allen möglichen Sprachen – doch mindestens die Türen zu öffnen. In diesem babylonischen Sprachengewirr versteht er natürlich nichts, sagt immer wieder und wieder und lauter und lauter „Das ist nicht erlaubt!“

Meinen oberen Hemdknopf habe ich schon längst aufgemacht, das Jacket über den Arm gehängt. Wo ist jetzt meine Fliege ?
Ja, meistens trug ich Fliege, ich hatte sogar mal eine echt gebundene, habe ich nie aufgemacht, weil ich sie nie im Leben wieder so hinbekommen hätte wie der Verkäufer im Laden.

Wie gesagt, unerträglich! irgendwann habe ich mich dann auch in die Diskussion eingemischt. Ich glaub’, ich war auch der einzige Indigene und derselben Sprache wie der Fahrer mächtig.

„Das ist ja verrückt, machen Sie doch wenigsten die Türen auf!“ Der Fahrer weigerte sich weiterhin beständig, was ich heute in der Retrospektive verstehe. Aber damals war ich natürlich auch erregt, der Schweiß stand mir auf der Stirne und irgendwie eskalierte dieSituation immer mehr.

Ich erinnere mich, dass ich in der Mitte des Busses, in der Nähe der mittleren Tür stand und als gar nichts mehr ging, mir der Kamm schwoll, habe ich einfach einen Schalter über der Tür betätigt, der im Notfall die Türen öffnet. Ich stieg aus und mit mir noch weitere Fahrgäste.

Jetzt muss ich natürlich erwähnen: Es war natürlich nicht irgendwo auf dem Rollfeld, sondern an einer Straße, die entlang des Gebäudes führte.
Der Fahrer war entsetzt, drohte uns jetzt mit der Polizei. Soweit kam es aber nicht, er bekam ein Signal zum Weiterfahren, wir stiegen ein, verschwitzt, aber etwas abgekühlt an Körper und Geist.
Wie gesagt, ich verstehe heute natürlich, in was für eine unmögliche Situation ich den Fahrer gebracht habe. Er hatte eben seine Vorschriften, die auch bestimmt Sinn machen, trotzdem manchmal, ja manchmal geht es eben mit Einem durch.

Am Donnerstagabend habe ich unten am See auf dem Parkplatz um 17.51h geparkt, um den Hund kurz zum Abkühlen in den See zu lassen, bis 18.00h muss man Gebühren bezahlen. Als ich nach zehn Minuten zurückkam, hatte ich eine Verwarnung unter dem Scheibenwischer!

Ich freue mich schon auf den heutigen Sonntag; ich werde parken, kein Parkticket ziehen, 20 Euro in die Hand nehmen und warten bis der neue Dorfsheriff kommt und mir eine Verwarnung hinter den Scheibenwischer steckt.
Dann geh’ ich zu ihm, gebe ihm die 20 Euro und erkläre ihm freundlich, dass ich ihn nur mal kennenlernen wollte.

Manchmal, ja manchmal……..,

https://youtu.be/qeAsqKr5UJM

Ich wünsche euch einen angenehmen Sonntag,
passt auf euch und die anderen auf, seid ab und zu großzügig,
streitet nicht und haltet zusammen.

Lieben Gruß vom See

Euer Eckhard P/O

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