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Goofy oder Regular

Meine Lieben,

manchmal fragt mich jemand oder wundert sich eher, dass mir immer noch etwas einfällt für die Sonntagsgedanken.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen; mich wundert das nämlich auch.
Es ist nicht immer leicht; ich beginne nachzudenken, dann wird das meist nichts.
Oft springt mich ein Gedanke einfach so an und ich denk dannn gar nicht, ob sich das jetzt für Sonntagsgedanken eignet oder nicht. Ich setz mich einfach hin und schreibe es auf, ohne Hintergedanken.
Ist wahrscheinlich wie im richtigen Leben, wobei ich glaube, die Sonntagsgedanken sind irgendwie schon mein richtiges Leben. Man muss einfach loslegen und nicht so viel nachdenken.
Gut, es kann dann natürlich sein, dass man später wieder einiges richtigstellen/ korrigieren muss, aber naja.

Kürzlich, nach dem Frühstück, beim Zähneputzen ging mir Folgendes durch den Kopf:
Putze ich meine Zähne richtig?
Ich glaube ja, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin.
Auf jeden Fall habe ich einigermaßen gesunde Beißer. Der Robert, das ist unser Zahnarzt, findet bei mir höchstens mal eine Kleinigkeit und die ist schnell behoben.
Meine Mutter hatte mit über 90 noch fast alle Zähne; wahrscheinlich habe ich ihre Gene.

Trotzdem ging mir beim Putzen diese Frage durch den Kopf:

Also, ich bin Rechtshänder, wäre das nicht eine Zahnbürste und meine rechte Hand mein rechter Fuß, hieße das beim Snowboarden Goofy.
Also ich bin beim Zähneputzen sozusagen ein Goofy.
Das bedeutet also, dass es mir leichter fällt, die linke Hälfte meines Gebisses zu säubern, also die linke Hälfte von meiner Sicht aus, nicht von eurer.
Ist wie beim Autofahren, der linke Scheinwerfer ist der rechte, wenn man von vorne draufschaut.

Vielleicht ist die linke Hälfte meines Gebisses besser gepflegt. Natürlich säubere ich auch die rechte Seite, aber irgendwie muss ich mich da mehr verrenken und habe eine weniger natürliche Handstellung.
Ich frag` mal meine Tochter und eine meiner Enkelinnen (die sind Linkshänderinnen), wie sich das bei ihnen darstellt. Denen müsste es logischerweise leichter fallen, die rechte Seite zu bearbeiten.

Meinen Freund Konny kann ich da nicht fragen, der ist nämlich, wenn man jetzt die Analogie vom Snowboard nimmt, Goofy und Regular.
Der kann beides. Früher beim Tennis hat er mich fast verrückt gemacht. Er hat meist seine starke Vorhand gespielt; wenn man dann Cross zurückgespielt hat, hat er einfach den Schläger in die andere Hand genommen und wieder, Wumms, Vorhand zurückgedonnert.
Das Beste war, man hat einfach Mondbälle gespielt, bis er brüllte „Spiel doch endlichTennis!“ und so aufgeregt wurde, dass er dann den Ball meist verschlug.

Da sieht man wieder, man muss immer das machen, was man kann und nicht mit Krampf was anderes versuchen wollen.

Zum Lesen heute von Michael Kumpfmüller „ Die Herrlichkeit des Lebens“. Auf der ersten Seite steht dort gleich ein schönes Kafka Zitat aus den Tagebüchern 1921.

„Es ist sehr gut denkbar, daß die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit.
Aber sie liegt dort nicht feinselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie.“

Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft.

Ich wünsche euch einen zauberhaften Sonntag,
passt auf euch und andere auf,
streitet nicht und haltet zusammen.

Lieben Gruß vom See
Euer Eckhard P/O

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