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Wie im Fluge

Meine Lieben,

Heute ist der 27. März. 

Wo ist dieser Monat hin? 

Weggelaufen! 

Gerade war doch noch der erste, sogar das erste Quartal dieses Jahres ist schon vorbei.

Unglaublich!

War das auch so, als ich noch gearbeitet habe? Zwischen Riyahd und Oslo, Moskau und Dublin, irgendwie war die Zeit angefüllt mit Meetings. Ist das schon gebucht, wie sieht’s mit dem Budget aus, was wollte der Boss jetzt noch genau?  

Können wir einfach nicht tun, was wir für richtig halten?

Also, ich muss sagen das größte Talent hatte hier einer meiner irischen Kollegen unsere amerikanischen Chefs waren immer voll des Lobes, dass dort alles so super umgesetzt wird, im Endeffekt haben die, wenn man genauer hinsah, das meist so gemacht wie sie sich das vorgestellt haben aber das dann super nach „oben“ verkauft.

Das geht wahrscheinlich deswegen auch so gut, weil die Chefs sich laufend mit denen beschäftigen müssen, die unbedingt ihren eigenen Weg gehen wollen.

Wie oft habe ich bei irgendwelchen conference calls von meiner Chefin gehört: „Eckhard, now we stop discussing, we agree that we disagree and this is how we gonna do it.“

Ok, Ok dachte ich, achselzuckend, nahm einen Schluck aus der Bierflasche, rückte meinen Bademantel zurecht und lehnte mich auf der Couch zurück, es war halb 12 Uhr nachts und der Call dauerte schon über 2 Stunden.

Morgen ist auch noch ein Tag und Amerika ist weit!

Irgendwie bin ich damals aus der Zeit gefallen, habe gar nicht bemerkt wie mein Leben verging und vieles vom Wind verweht wurde. Manchmal wird einem das bewusst und man will vieles anders machen.

An einem dieser Lichtblicke habe ich mal geschrieben: 

Träume die entglitten,

Jahre, die vergingen,

Hoffnungen, die sich nicht erfüllten.

Man verliert sich in der Mittelmäßigkeit,

in gebügelten Hemden

und aufgeräumten Büros. 

Solche Gedanken wecken einen auf!

Ich habe oft meine spontanen Gedanken notiert, aufgeschrieben, im Flieger, in Wartehallen, überall wo ich ein paar Minuten und entsprechende Gedankenblitze hatte.

Ich wollte das immer mal veröffentlichen, vielleicht mach‘ ich das doch, einen Titel hätte ich schon (ist ja immerhin schon etwas).

Wenn das nur nicht so viel Arbeit wäre, Ideen haben und niederschreiben ist einfacher, als praktisch etwas zu tun, zumindest für mich.

Ich habe viel von der Welt gesehen, wie man landläufig sagt, aber heute denke ich, sehe ich mehr. 

Die Meise, die im Vogelhaus sich die besten Körner aussucht, die Wellen, die am See anstranden, höre das Geräusch, die Schwäne, die mit lautem Flügelschlag übers das Wasser rauschen, sehe die Himbeerstöcke im Feld, die austreiben und den Magnolienbaum, der in den nächsten Tagen seine Pracht entfalten wird und mit dem Mandelbaum im Garten konkurriert, unter dem Motto, wer ist der schönste im Garten (jetzt ratet mal).

Zurück zum Monat, wahrscheinlich rennt die Zeit so, weil ich mit Muse auf den See schauen kann, mich zurücklehne, die Wolken beobachte und wie als Kind mir ausmale, was das jetzt für Gestalten sind.

Ich weiß jetzt, wie wichtig das Leben ist, wie schnell es vergeht und, dass man es leider nicht festhalten kann.

Ich wünsche euch einen ewig währenden Sonntag, umarmt den Menschen (egal ob live oder in Gedanken) den ihr liebt. 

Gebt auf euch acht und haltet zusammen.

Lieben Gruß vom See

Eckhard 

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