Meine Lieben,
Kürzlich habe ich herausgefunden, daß ich die Sonntagsgedanken auch diktieren kann, direkt ins iPad.
Ich frage mich natürlich ob das dann einfacher ist oder schneller, ich glaube nicht. Erstens muss ich mich die ganze Zeit anstrengen hochdeutsch zu sprechen, weil die versteht ja keinen Dialekt und zweitens wenn ich sage, Absatz, schreibt sie Absatz und macht keinen Absatz.
Ich schalte dann also um, auf Schreiben, mach‘ einen Absatz und spreche dann weiter. Unglaublich diese Technik, (vielleicht mache ich die ganzen Absätze dann später rein, das ist bestimmt schneller).
Jetzt mache sogar ich Privatier ( klingt doch irgendwie eleganter als Rentner) Home-Office, bei mir zuhause. Wie?
Na, seit ich auf diesem iPad schreibe nehme ich es überall mit, d.h. ich gehe ins Wohnzimmer und schreibe, mein Büro oder besser gesagt das Herrenzimmer ist dann verwaist.
Ich sitze also im Wohnzimmer, die Nachmittagssonne, jetzt im späten Winter steht die Sonne noch tief und wärmt so das ganze Zimmer inklusive meines Rückens.
Auf der Fensterbank steht ein Geschenk, daß ich an irgendeinem Weihnachten meinen Mitarbeitern überreicht habe.
Eine Sanduhr, sie rieselt bzw. sandelt genau eine halbe Stunde bis der Sand vom oberen Zylinder im unteren angekommen ist.
Unglaublich schön und bildlich wie die Zeit verrinnt. Dreht man sie um beginnt alles wieder von vorne, man verliert sich in der Illusion, daß man die Zeit verlängern kann.
Bei Einzelgesprächen habe ich sie manchmal in meinem Büro auf den Tisch gestellt.
Wirkt!
Ich habe gerne Weihnachtsgeschenke gemacht und mich so bei meinen Kollegen für Ihre Unterstützung bedankt und konnte Ihnen hoffentlich eine Freude machen.
Sie haben mir das auch zurückgegeben, nicht nur durch ihre Mitarbeit sondern auch mit unvergesslichen, schönen Erinnerungen und das ist doch die beste Währung die es gibt.
Ich bin in England, lunchtime, können wir mal etwas anderes probieren als nur einfach in die Kantine zu gehen?
Fish and Chips, fragt Stuart?
Warum nicht! Wir steigen in sein altes Mercedes Coupé, so eine Farbe hatte ich bis daher bei solch einem Auto nie gesehen. Grün, aber nicht dezent sondern eher schrill und laut. (Viviniate Grün Metallic)
Wir fahren in ein Wohngebiet, halten vor einem Kiosk, ist aber eine Fischbraterei.
Stuart bestellt, ruckzuck schiebt ein, etwas korpulenter, Koch uns 2 Portionen Fish and Chips ( klassisch, out of a newspaper) über den Tresen.
Es ist ein sonniger Frühlingstag, wir packen die Delikatessen aus, breiten das Papier auf dem Kofferraum des giftgrünen Fahrzeugs aus und lassen es uns schmecken, wirklich klasse!
Eine ältere Lady aus der Nachbarschaft hat Mitleid mit uns und bietet uns an, das Lunch in ihrem Garten einzunehmen. Englische Gastfreundschaft. Wir bedanken uns, sind aber schon gleich fertig und auf dem Sprung zurück ins Office.
Die besten Kantinen gab es in Italien, Spanien, auch Deutschland war nicht schlecht. In Holland gab es zum Mittagessen meisten Sandwiches und Milch, gläserweise!
In Frankreich wurde bei einem exklusiven Caterer ein Mittagessen bestellt, wahrscheinlich nur wenn ich da war. (3 Gang Menue inklusive einer kleinen Flasche Rot oder Weißwein).
Bei solchen Geschäftsbesuchen ging es ja dann abends immer auch nochmals „offiziell“ zum Essen.
Am Ende eines 12 tägigen Geschäftstrips mit meinem amerikanischen Chef waren wir in Portugal.
Portugal war eine kleinere Niederlassung für meine Division, also nach den Präsentationen am Vormittag, gegen 13.30 Uhr Mittagessen, in einem Restaurant unten am Tejo, frei bis zum Abendessen gegen 19.00.
Ich konnte nicht mehr!
Zurück im Hotel, gegen 16 Uhr bin ich 3 mal vom 11 Stock nach unten und wieder nach oben gerannt. Ich habe irgendwie versucht das Ganze von heute und die Mahlzeiten der letzten 11 Tage zu verbrennen und Platz zu schaffen für das Dinner am Abend.
Also erzähl mir nur keiner, dass solche Trips nur Vergnügen sind. Jeden 2. Tag ähnliche Präsentationen, die man mit Interesse verfolgen soll und dann essen, essen, essen und nach dem Dinner dann noch mehrere Absacker, irgendwo in einer Bar!
Ich wünsche euch einen herrlichen Sonntag, hoffentlich mit einem guten Sonntagsbraten (ich kann’s schon riechen).
Lieben Gruß vom See,
Gebt auf euch acht, streitet nicht und haltet zusammen.
Eckhard O/P
Hi Eckhard – Stuart here, the one with the Green Mercedes. You may like to know, I now have a 1987 Mercedes SL in Red!!
I invite you for Fish and Chips in Cornwall, now. Of course, on the hood of the car!
Kind regards
Your friend Stuart
hahahahaha, das war wirklich das Langweiligste am Job: stets ähnliche Präsentationen und essen, essen, essen! Nur noch zu toppen durch Sitzungen mit unzähligen Redundanzen, weil jeder der Herren seinen (auch sich stets wiederholenden) Senf dazu geben musste.
Dir auch einen sonnigen Sonntag und ein herzliches „moin“ aus dem Norden!