Meine Lieben,
Acht Uhr, kalt, die Felder weiß, der Weg hart gefroren. Weit kann der Blick nicht schweifen, weißer, nebliger Dunst, Bäume wie Riesenfinger, fast unheimlich.
Jetzt kommt sie, erst nur eine schmale rote Sichel. Es ist erstaunlich, wie schnell das geht, verzaubert stehe ich, blicke über die Felder und Hügel, der See ist noch verborgen und warte bis die Sonne als großer, roter Ball über dem Berg auf der gegenüberliegenden Seite steht. In solchen Augenblicken fällt mir immer dieses Lied ein, immer wenn ich diesen roten Ball aufgehen sehe:
Meine ganzen Erinnerungen sind irgendwie mit Musik verknüpft und im Wesentlichen erinnere ich mich an die Zeit zwischen 10 bis Anfang/ Mitte 20.
Und je älter ich werde um so mehr merke ich, dass dies wahrscheinlich die wichtigste Zeit war, die Zeit, die mich geprägt hat.
Wenn ich in alten Büchern stöbere und lese was ich mir als „wichtig“ markiert habe so würde ich ohne Zögern das nochmals als „wichtig“ unterstreichen, wie damals.
Ja, es gab immer wichtiges, im Leben. Zeiten, um zu lernen, Erfahrungen zu sammeln, die dann irgendwann zur Routine werden und auch neue Dinge uns keine Angst mehr machen, weil man jetzt weiß, wirklich neu ist eigentlich fast nichts, alles war irgendwie schon da, so oder so.
Aber diese Zeit bevor dem Erwachsensein, (wenn es das überhaupt gibt) das war die prägende. Das Zitat von Max Reinhardt habe ich nie ganz verstanden, aber vielleicht ist genau das gemeint, das was uns ausmacht.
Und gleichzeitig mit dem Zitat noch ein schönes Gedicht von Heinrich Heine (gesungen)https://youtu.be/cleyOyVb4oE
Ich fahre nach Hause, Hundespaziergang zu Ende, im Radio läuft Musik aus einer Vorabendserie der 80er „Irgendwie und sowieso“
Und genau so ist das, irgendwie geht alles und sowieso geht alles nur in eine Richtung. Was uns bleibt sind die Erinnerungen und die gilt es vorher zu erleben und das ist vielleicht der ganze Sinn, wahrscheinlich!
Und natürlich die Liebe, die wir geben und hoffentlich auch empfangen. https://youtu.be/uXdGOYo_fsE
Ich wünsche euch einen ereignisreichen, angenehmen Sonntag.
Lieben Gruß (unterwegs vom See nach Hofheim),
gebt auf euch acht.
Haltet zusammen und streitet nicht.
Eckhard O/P