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Wählen und Träumen

Meine Lieben,

Heute wird gewählt, wenn ihr das im Laufe des Tages lest, dann habt ihr (hoffentlich) schon gewählt! 

Zuhause hieß es immer „Wählen ist die 1. Bürgerpflicht“. 

Nie wäre es mir in den Sinn gekommen nicht zu wählen, auch wenn man sich manchmal nicht 100% sicher ist, wo jetzt das Kreuz zu setzen. Aber man wählt dann eben das kleinere Übel oder die Partei, die einem persönlich die meisten Vorteile verspricht. 

Mal sehen, wie das Ergebnis aussieht, wird schon irgendwie in Ordnung sein.

Mehr oder weniger sind ja alle Parteien demokratisch. 

Ich vertraue auf unsere gute Demokratie.  

Hauptsache ist die gewählten Politiker vergessen nicht, dass sie gewählt und nicht ernannt sind und verantwortungsvoll mit meinem Steuergeld umgehen. 

Was das Steuergeld betrifft, da hatte ich mal vor vielen, vielen Jahren die Idee, dass jeder (außer einem fixen Grundbetrag von 50%) entscheiden kann welchen Ressorts er seine Gelder zur Verfügung stellt. Das wäre mal etwas sehr Direktes!

Eine große Einsparung wäre doch auch, wenn alle im öffentlichen Dienst ihr Gehalt direkt netto bekommen, das spart doch bestimmt eine Menge Verwaltung und es ist ja sowieso nur linke Tasche, rechte Tasche.

Vielleicht sind meine Gedanken aber auch zu einfach, keine Ahnung? 

Es ist eben immer so, man muss mal etwas ungewöhnliches denken, es durchspielen und wird dann sehen, dass manches funktioniert und manches bleibt eben nur eine verrückte Vorstellung, ein Hirngespinst.

Apropos Hirngespinst, da fällt mir da ein, dass ich immer davon geträumt habe einen Campingplatz zu besitzen.

Mit meinen Eltern waren wir immer mit dem Zelt unterwegs. Ein Schlauchboot hatten wir auch dabei, sogar mit einem kleinen Segel, aber da musste schon ein richtiger Sturm aufkommen, dass das klappte, wir paddelten eben. 

Wir waren an der Adria, verschiedenen Seen in der Schweiz, in Südfrankreich und am Gardasee.

In Frankreich hat mich mein Vater immer zum Einkaufen in den kleinen Laden auf dem Campingplatz geschickt. Vorher hatte er mir in französische vorgesagt was ich sagen muss. Zum Beispiel „un kilo de pommes des terres, s’il vous plait“ (ich weiß, dass da ein Accent hingehört, weiß aber nicht wie man das auf der Tastatur macht). 

Ich war zwar sehr nervös, habe das auf dem ganzen Weg vor mich hergebetet, aber ich habe es immer hingekriegt.

Auf diesem Campingplatz hat sich einmal mein kleiner, 4-jähriger Bruder verlaufen, was für eine Aufregung! 

Er ist heute 64 wohnt da, wo er schon immer wohnte, was beweist, wir haben ihn wiedergefunden. 

Um ehrlich zu sein nicht so ganz, er wurde im Laden (pommes des terres) abgegeben, wo man ihn mit Lutschern sedierte, bis wir ihn in Empfang nehmen konnten.

Vom Platz am Gardasee war ich so begeistert, dass ich auch später als Erwachsener (wie das klingt, fast glaub’ ich’s) noch ein paar Mal dort war. 

Irgendwann begann ich zu kalkulieren. Ich war mir sicher, dass ich vom Platz ganz gut leben könnten. Im Sommer Arbeit und im Winter frei, so hatte ich mir das ausgemalt. 

Im Winter Skifahren und im Sommer auf einem bequemen Campingstuhl, mit eine Teller Spaghetti auf dem Schoß hätte ich den ankommenden Gästen mit der Gabel die Richtung gewiesen und mit halb vollem Mund, „da hinten ist noch etwas frei“, gesagt. 

Was für ein Leben!

Wie krieg ich jetzt wieder die Verbindung zur Wahl? Eigentlich nicht oder vielleicht doch, über Luftschlösser, die gibt’s ja auch in der Politik.

Wir wählen zwar heute in Deutschland, aber trotzdem lasse ich jetzt für euch, die für mich schönste Nationalhymne, einen richtigen Ohrwurm, spielen. Die paßt auch als Reminiszenz an den Gardasee, auch wenn man inzwischen dort häufig das Gefühl hat, dass man sich in einem Vorort von München befindet. 

Viel Spaß beim Mitsingen:

Lieben Gruß vom See, 

gebt auf euch acht. 

Eckhard/O/P

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