Meine Lieben.
Morgens, unter der Dusche, herrlich, wie unter einem großen Wasserfall, die ganze Welt bleibt draußen. Es rauscht in meinen Ohren, Sturzbäche stürzen über mich hinab, um sich mit den Schaumblasen am Boden zu vereinen.
Ahh, herrlich ich könnte stundenlang so stehen, mach ich natürlich nicht, Wasserverschwendung!
Zuhause in meiner Giraffendusche macht es am meisten Spaß, da gibt es keine Glaswand, die man nachher abziehen muss, nur die Armaturen mache ich natürlich immer tropfenfrei, ich hasse das, wenn alte Tropfen an den Armaturen sich verewigen.
Früher als ich noch viel reiste, fand ich das in Hotels ganz fürchterlich, auch wenn man nur in einer Badewanne duschen konnte, im Lincolnshire (das Hotel, wenn ich in der Zentrale in Chicago war) war das so, aber natürlich nicht nur dort. Als Spritzschutz einen Vorhang finde ich noch fürchterlicher. Beim Duschen hatte der Vorhang dann immer gerne Körperkontakt, grauselig!
Eine der größten Herausforderungen war natürlich vorher die Armatur richtig zu bedienen, entweder zu heiß oder zu kalt oder es spritze in die falsche Richtung.
Apropos falsche Richtung, manchmal ging ich morgens nicht direkt ins Büro, man war ja sowieso mehr oder weniger schon seit 4 Uhr wach, sondern in den Fitnessraum des Hotels.
Ich rannte auf einem Laufband dann ca. 5 km. Neben mir ein sehr athletischer Dauerläufer, unglaublich fit, keine Mühe für ihn mir nebenher noch Fragen zu stellen
„Where are you from?“
Ich, keuchend: Germany,
„ Your englisch is great „
nicken, viel hatte ich ja eigentlich nicht gesagt, ja, vorher vielleicht „Good Morning, how are you today“
What language do they speak in Germany?“
Ich, keuchend: German!
„All of them?“
Ich, keuchend, nickend!
Es gibt ja böse Zungen, die behaupten ich spräche kein Deutsch.
Ja, vielleicht nicht perfekt Hochdeutsch, das muss ja aber auch nicht sein, die Kultur liegt im Dialekt!
Ich finde es sehr schade, dass das Hochdeutsche den Dialekt immer mehr verdrängt.
Außer berlinerisch, das scheint irgendwie schick zu sein. Achtet mal darauf, wenn ihr bei Gelegenheit im TIVI unterwegs seid, die sprechen gerne berlinerisch, meist mit halbvollem Mund, muss wohl so sein.
Mein lieber Scholli, was sind das wieder für Sonntagsgedanken, übrigens tatsächlich an einem Sonntagmorgen geschrieben!
Ich wünsch euch was!
bleibt gesund, gebt auf euch acht und vergesst nicht wer ihr seid.
Lieben Gruß vom See
(aber gleich auf dem Weg über Pfhm nach Hofheim) https://youtu.be/CyVuYAHiZb8
Eckhard
Hallo Herr Hofsäß,
Ja, der Dialekt verliert sich immer mehr. Aber es gibt immer Hintertüren, die aufgemacht werden können.
Hierzu eine kleine Anekdote::
Meine Kinder habe ich von klein auf auf Hochdeutsch ( das hessische „sch“ war sicherlich dabei) getrimmt. Eines Tages kam mein Sohn von der Schule nach Hause, er war 11 oder 12 Jahre alt, und sagte zu mir: „ Mama, ab sofort spreche ich Einhäuser Blatt. Alle meine Kumpels sprechen auch so.“ Gesagt und sofort getan. Er hatte nämlich von seinem Vater so ganz nebenbei den Einhäuser Dialekt gelernt.😀
Vielen Dank für Ihre Sonntagsgedanken und schöne Grüße C. Schumacher