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Drei!

Meine Lieben, 

kennt ihr das? In meinem Geldbeutel steckt mein ganzes Leben! Meine Legitimation, dass ich bin, der ich bin, noch Autofahren darf, Kredit-/Bankkarten, die mir das Tagtägliche erleichtern, sofern Penunze auf den Konten ist. 

Ist!

Zusätzlich noch ein paar Visitenkarten, zum Eindruck machen, auch wenn man das nicht mehr nötig hat. Das mit dem Eindruck hinterlassen relativiert sich mit den Jahren.

Zusätzlich trage ich immer einige, schon vergilbte und zum Teil auseinandergerissene Zettel mit Sprüchen, Aphorismen oder Gedichten mit mir herum.  

In alten Zeiten habe ich mir oft auch Sprüche aus Todesanzeigen ausgeschnitten und ins Portemonnaie gepackt.

Makaber? Finde ich nicht. Da steht doch meist etwas Versöhnliches, Tröstendes, das man im Leben vermisst oder vergessen hat, und das kann man doch immer brauchen. 

Heute ist das Verhältnis von Geld und Zetteln umgekehrt, ich beschränke mich auf drei recht schon zerlesene, angerissene Stückchen Papier.

Ach halt, da ist immer noch eine kleine Visitenkarte vom Ristorante „Bastinello al Molo“ in Fiumiciono.

Da war ich immer gerne essen mit meinem italienischen Kollegen kurz vor dem Abflug. Man sitzt direkt am Wasser, die Wellen schlagen leicht an die an die aufgetürmten Steine und das Essen ist so herrlich italienisch!

Und hier jetzt die Drei. Kann man immer wieder lesen und darüber philosophieren. Probiert‘s mal.

Quasimodo:            

Jeder steht allein auf dem Herzen der Erde
Getroffen von einem Sonnenstrahl:
Und plötzlich ist Abend

Leo Tolstoi:              

Jeder Mensch befindet sich in einem ständigen Wachstumsprozeß,
daher darf niemand aufgegeben werden.

Derek Walcott:      

Liebe nach Liebe 
Die Zeit wird kommen wenn du mit Schwung
dich selbst an deiner eigenen Tür begrüßen wirst,
in deinem eigenen Spiegel, und jeder wird bei Gruß des anderen lächeln
und sagen, setz dich hier hin.
Iss.
Du wirst wieder den Fremden lieben, der du warst.
Gib Wein. Gib Brot. Gib dein Herz sich selbst zurück,
dem Fremden, der dich geliebt hat, dein ganzes Leben,
den du wegen eines anderen übersahst, der dich inwendig kennt.
Nimm die Liebesbriefe vom Bücherbord herunter, die Fotografien,
die verzweifelten Zeilen,
pelle dein Bild vom Spiegel ab.
Setz dich.
Schmause von deinem Leben.

Musik für heute : https://youtu.be/Z93croz945s 

Genießt den Tag, gebt auch euch acht.

Lieben Gruß aus Hofheim

Eckhard, auch Papa und Opa (aber das wisst ihr ja)

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