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Vom Essen und Trinken II

Meine Lieben, 

Ich habe kürzlich schon mal angefangen über das Essen und Trinken zu schreiben, da fällt mir natürlich noch einiges ein. Das könnte fast ein Fortsetzungsroman werden. Ist ja eigentlich logisch, man hört ja nie auf zu essen und zu trinken. Ok, ok, einmal dann schon, aber da soll es ja auch etwas geben, Nektar und Ambrosia.


Übrigens ist meine größte Herausforderung beim Schreiben, dass mir während des Prozesses laufend etwas Neues einfällt und meine Konzentration stört, ich nehme an man würde mich heute mit ADHS (nicht mit DSDS zu verwechseln) diagnostizieren. Diese Krankheit gab es wahrscheinlich schon immer, hat aber jetzt einen Namen. 
Meinen Enkeln gebe ich den Rat, wenn sie mal „down “ oder unkonzentriert sind, dass man sich halt zusammenreißen muss!


Zurück zum Essen. 

Ich esse gerade nebenher eine Laugenbrezel mit Butter. Gab es schon beim Schulbäcker in der großen Pause. Und es gibt große Streitereien, woher und wer die erste Brezel erfunden hat. Die Bayern behaupten natürlich sie, (da sind die Brezeln übrigens gleich dick) aber auch die Schwaben (hier haben die Brezeln innen dünne Arme), na auf jeden Fall kommen sie, wie so viele gute Dinge, aus dem Süden. 

Ich kann mich noch erinnern, dass der Onkel aus Frankfurt immer eine ganze Tüte Brezeln und Laugenbrötchen mit zurück an den Main nahm. Die kannten das dort in den 60er Jahren noch nicht!

Bei meiner Oma aß man so eine Brezel „mit Rauch“. Das bedeutete man durfte mit dem Messer direkt von der Butter ein Stück abschneiden und auf den Teil der Brezel schmieren, von dem man dann abbiss. Man brauchte unglaublich viel Butter! Als Kind habe ich sogar Butter mit dem Löffel gegessen.
Wenn ich ein wachsweiches Ei esse, dann „tunke“ ich das Eigelb noch immer mit gebutterten Brotstreifen (Reiterle) aus. Alte Kindheitsangewohnheit.


Spätzle schmecken am besten, natürlich geschabt, direkt aus dem Wasser, in ein kleines Schälchen (Schüssele) gehoben und direkt gegessen. Als Onno noch kleiner war und oben, neben dem Herd saß, durfte er beim Herausschöpfen behilflich sein und hat immer gleich die „gefischten Spätzle“ gegessen. 

„Gell Opa, ich bin der größte Spätzlemöger“ 


Zum Geburtstag durfte man sich immer ein Lieblingsessen wünschen. Ich kann jetzt nicht mehr sagen, was ich mir gewünscht habe, vielleicht Maultaschen, Kartoffelknödel, aus gekochten Kartoffeln, (habe ich kürzlich mal nach dem Rezept meiner Mutter selbst gemacht) oder einfach nur Spätzle mit Soß‘.


Fleisch habe ich als Kind so gut wie nicht gegessen, aber dann später mit Steaks, Steaks, Steaks in Chicago nachgeholt. 
Wir mussten zuhause zwar immer alles probieren, aber wenn es uns nicht schmeckte mussten wir es auch nicht essen. Wie zum Beispiel Nierle oder Leber (esse ich beides
heute noch nicht), Kutteln und Kalbsbries, (das esse ich zwar heute, aber nur beim Ralph im Restaurant).


Was wir aber immer mussten, war den Teller leer essen. Ich weiß das ist ein Unsinn, aber das war eben so. Stundenlang (gefühlt)bin ich manchmal noch am Tisch gesessen, mit einem halb vollen Teller und habe sehnsüchtig auf das Bild (Stierkampf) gegenüber auf der Wand gestarrt. Vielleicht habe ich mir gewünscht ein Stier zu sein und alles umzuwerfen oder vielleicht nur wieder nicht entsprechend konzentriert (ADHS). 

Vielleicht esse ich deswegen heute immer alles leer und auch relativ schnell. Übrigens macht es mich ganz nervös wenn das angerichtete Essen schon auf dem Tisch steht und dann einem einfällt, dass er noch die Hände waschen muss, etwas zum Trinken zu holen oder sonst noch etwas in der Küche, einen Schöpflöffel, vergessen hat.

Ergo man muss warten, denn alle fangen gemeinsam zu essen an und das Essen auf dem Tisch wird kalt! 
Standartsprüche meiner Mutter: „Iss solange es warm ist“, einen Unterarm auf dem Tisch (wie ein European-African oder sonstiger Amerikaner) ein Blick, ein Räuspern und schon saß man wieder aufrecht mit den Unterarmen auf der Tischkante.

Wie schon erwähnt habe ich mich in Chicago dann in den Steak Himmel gestürzt. 

Waren wir zu einem Meeting und es gab ein offizielles Welcome Buffet am ersten Abend, dann habe ich meine Kollegen mehr oder weniger überredet mit mir noch anschließend bei  Webber Grill, Morton’s oder einem anderen Fleischrestaurant ein Steak zu essen, oder ein Prime Rib (herrlich).
Wir waren aber auch in Bob Chin’s Crab House, (gibt es immer noch, hab’s gegoogelt), Karsten wollte da meistens hin. Wie immer riesige Mengen Crab und Fisch.


Einmal waren wir auch in einem Restaurant, weiß jetzt nicht mehr wie das hieß, in dem man, als Gag, besonders unfreundlich bedient wurde! Der Teller wurde einem auf den Tisch geknallt, man wurde angeschnauzt, die Beilagen zu spät oder die falschen gebracht usw. 

Unglaublich was manchen Leuten alles Spaß macht.

Ob es in Deutschland auch einen Reuben Burger gibt, weiß ich nicht, aber mein Boss hat das immer gerne gegessen, im Burger Inn, ist ein Burger mit Sauerkraut!

Ladies and Gentlemen muss jetzt aufhören. Hunger! Und ich glaube, dass noch ein Handkäs’ mit viel Musik für mich in der Küche bereitsteht!


Ich wünsche euch einen wunderbaren Sonntag, guten Appetit und passend dazu Musik aus der Stadt der Schlachthäuser, Chicago!

lieben Gruß vom See

gebt auf euch acht!

Papa/Eckhard

Ein Kommentar

  1. hassell

    Good old Chicago steaks!! I remember them well!!

    Take care

    Stuart

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