Meine Lieben,
Nikolaustag an einem Sonntagsgedankensonntag! Das kann ich nicht einfach vorbeiziehen lassen, also noch eine Unterbrechung meiner kreativen Pause.
Wie das bei uns zu Hause an Nikolaus war, könnt ihr in den Sonntagsgedanken vom 8.Dezember 2019 nachlesen. Lohnt sich, denn unter anderem erklärt Alva dort, wie man einen echten von einem unechten Nikolaus unterscheidet. („Die Unechten, die man in der Fußgängerzone trifft, sind verkleidet, der Echte dagegen nicht“). Wenn man das jetzt weiß, lässt man sich jetzt natürlich nicht mehr täuschen. Übrigens weiß ich inzwischen auch, dass der korrekte Plural von Nikolaus nicht Nikoläuse ist, sondern Nikolause.
Was ich alles so lerne, beim Sonntagsgedanken schreiben, unglaublich!
Und jetzt geht es mit Riesenschritten, sozusagen mit Siebenmeilenstiefeln, auf Weihnachten zu.
Eine stille Zeit braucht man ja im Moment niemandem zu wünschen, es ist in diesen Tagen stiller als uns lieb ist. Ausgangssperre von 21.00 bis 5.00 Uhr in manchen Gegenden, aber was will man machen?
Na, auf jeden Fall am Adventskalender das nächste Türchen öffnen. Vielleicht ist auch Schokolade dahinter versteckt, aber wir erfreuen uns auch an den Bildchen.
Der Adventskalender bei meinen Großeltern war logischerweise selbst gebastelt, eine Uhr. Natürlich mit 24 anstatt mit 12 Ziffern. Man stellte den Zeiger jeden Tag auf das entsprechende Datum und durfte sich dann ein kleines Päckchen, die unten am Kettenzugwerk der Uhr befestigt waren, wegnehmen.
Ich liebe diese Adventszeit, Nachmittagstee bei lauschiger Musik, Zimtsterne, Spitzbuben, Haselnusshäufchen und was es sonst noch für wunderbare Plätzchen (Weihnachtsbrötle) gibt.
Heute zünden wir die 2. Kerze am Adventskranz an, die 4. bleibt ja mehr oder weniger immer fast übrig, während die erste schon ziemlich am Ende ist. Reine Verschwendung, man könnte ja auch gleichmäßiger anzünden, aber ich glaube das macht man einfach nicht.
Übrigens, falls ihr das nicht mehr wisst, die Siebenmeilenstiefel gehören zum „Der kleine Däumling“. Das würde ich mir manchmal auch wünschen, so ratzfatz woanders zu sein, eben mit Siebenmeilenstiefeln. Noch schneller geht es natürlich mit „Beam me up Scotty!“. Diesen Befehl gab Captain Kirk, wenn er wieder zur Enterprise zurück wollte – auch nicht schlecht, sich so hin und her beamen zu lassen.
Der Nikolaus macht das zwar etwas altmodischer, so mit Rentierschlitten, aber es geht genauso schnell wie bei Captain Kirk, sonst würde er das nicht alles schaffen. Von Haus zu Haus, bei manchen Lob oder Ermahnungen aus dem goldenen Buch vorlesen, Geschenke verteilen usw. … .
Genießt den Tag, sucht das positive in den ruhigen Tagen, es gibt genügend. Seid zufrieden mit euch und der Welt und ich bin mir sicher, dass der nachfolgende Gedanke von Erich Fried dem Nikolaus gefallen hätte.
Es ist Unsinn, sagt die Vernunft.
Es ist, was es ist, sagt die Liebe.
Es ist Unglück, sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst.
Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht.Es ist was es ist, sagt die Liebe
Es ist lächerlich, sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung.Es ist was es ist, sagt die Liebe
Erich Fried
Lieben Gruß aus Hofheim,
Gebt auf euch acht.
Papa/Eckhard
Deine Überlegungen zu Nikolaus haben mir gut gefallen und eigene Erinnerungen wachgerufen. Auch das Gedicht von Erich Fried war, wie ich finde, eine gute Wahl: Die eine Zeile kannte ich schon lange aus der Erkennungsmelodie zur ZDF-Sendung „37°‘. Ulli als Realschul-Deutschlehrerin konnte mir auf meine ahnungslose Frage schon damals die Hintergrundinfo liefern. Hat sie mit einer 10. Klasse behandelt (Prüfungsklasse). Wie beruhigend, zu wissen, dass die Bildung bei uns so wichtig genommen wird!
Gruß G.