Meine Lieben,
zurück am See. Die Zeit ist ab heute wieder normal.
Auch übliches Bodenseewetter für Ende Oktober. Die Sommertouristen sind weg, die Stuttgarter lassen ihre Ferienhäuser verwaisen, wir sind jetzt wieder ganz unter uns.
Der Nebel deckt uns zu.
Der Zug auf der Schweizer Seite kommt aus einem Berg aus Watte und verschwindet wieder in dieser weißen Welt.
Wenn ich mit Freunden aus dem Norden telefoniere erzählen sie mir von strahlend blauem Himmel und bedauern mich, daß ich in dieser „Nebelsuppe“ sitze.
Ich muß sagen ich finde das gar nicht so schlimm. Der Nebel verschluckt vieles, alles ist schemenhaft, unwirklich, man muß ja nicht immer alles so genau sehen und manchmal ist das sogar besser.
Je unschärfer und ferner die Außenwelt umso klarer werden die eigenen Gedanken, man hat Zeit nach innen zu schauen und kann seinen Kopf befreien.
Unabhängigkeit im Denken ist das erste Kennzeichen der Freiheit. Ohne sie bleibst du ein Sklave der Umstände.
(1863 – 1902), eigentlich Narendaranath Datta, indischer Anhänger und Urheber der Ramakrishna-Bewegung, aber auch Verfechter der Einheit aller Religionen
Ich wünsche euch einen angenehmen Sonntag mit wenig Ablenkung und guten Gedanken
Lieben Gruß vom See
Papa/Eckhard