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28. Juli 2019

Meine Lieben,

Es ist heiß, ich warte auf ein sanftes Lüftchen, ein bißchen Wind von irgendwo, der meine Haut und und vielleicht auch Seele streichelt. Ich habe gerade eine Geschichte zu Ende gelesen. Kennt ihr das, man liest ein Buch, es fesselt einen, man legt es ab und zu beiseite, weil man Angst hat, daß es schon bald zu Ende ist

Gut, jetzt ist es zu Ende, ich sitze auf der Terrasse, schaue auf den See, die Pappeln neigen sich nach links, verbeugen sich gen Osten, denn jetzt kommt der leichte Wind und er kommt meist aus Westen. 

Es ist ruhig, die jungen Vögel, Gartenrotschwänze sind ausgeflogen, vorgestern wurden sie noch von ihren Eltern gefüttert, seit gestern sind sie weg, ausgeflogen. Fliegen ihren eigenen Weg. Das Nest ist leer, nächstes Jahr kommen sie zurück, wie jedes Jahr und wir können für einige Zeit die Terrasse nicht nutzen, weil die Alten die Jungen sonst nicht füttern.

Auf dem Tisch hinter mehr hat meine Enkelin eine Sanduhr aufgestellt, ich liebe Sanduhren, hab einige. Eine  kleine, aus Glas, eine alte, von einem Markt in Italien, zumindest sieht sie alt aus, so etwa 10 cm hoch mit braunem Holz, eine Schiffssanduhr , golden und schlank, eine hängende, die man umdreht, sie rinnt etwa 20 Minuten, und eine große, schwarzes Holz begrenzt die Glaszylinder. .

Meine Enkelin dreht immer alle Sanduhren um wenn sie zu Besuch ist, die große schwarze hat sie jetzt auf den Esstisch gestellt, gleich neben die Zuckerdose, Salz und Pfeffer und den „coolen“ Eierköpfer ( man setzt einen Halbzylinder auf das Ei, zieht den dann an einer kleinen Stange, etwa 15cm nach oben und läßt ihn dann auf das Ei fallen, man kann jetzt die obere Hälfte wunderbar abnehmen, zu 50 % klappt das auch, naja zu 30 % vielleicht.)

30 Minuten braucht der Sand von oben nach unten und man kann wunderbar beim Frühstück zusehen, wie die Zeit  davonläuft.

Wenn der ganze Sand dann im unteren Zylinder ist, bleibt immer noch ein kleiner Rest am oberen Zylinder an der Innenseite des Glases kleben.

Klopft man leicht mit dem Finger an das obere Glas, kann man auch diese Zeit noch nutzen, nicht schlecht!

Und bei meiner alltäglichen, morgendliche, Lektüre von Fernand Pessoa habe ich vor kurzem diesen Satz gefunden: “ Ich bin eine unbestimmte Sehnsucht nicht nach der Vergangenheit, nicht nach der Zukunft.

Ich bin eine Sehnsucht nach der Gegenwart, namenlos, unaufhörlich, unverstanden.“

Paßt doch irgendwie zu meinen Sanduhrgedanken.

Ich wünsch euch einen wunderbaren Sonntag den ihr voll genießen sollt ,wo immer ihr  gerade seid, auch wenn der Sand weiter unaufhörlich durch die Zylinder, bzw. einem durch die Finger rinnt.

lieben Gruß vom See.

Papa/Eckhard

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